Warum die positive Bezeichnung "Luzifer" für den Gegenspieler Gottes?

Über die Erbsünde habe ich vor einiger Zeit mal einen privaten Essay verfasst. Sehr streitbar, sehr angreifbar, da er eine Momentaufnahme meiner Gedanken wiedergibt, die weiter nicht logisch überprüft wurden und in einem Satz runtergeschrieben sind. Interessenten dürfen jedoch gerne reinlesen:

das gute an deinem Essay ist, dass ich jetzt weiß das du den gleichen Vornamen wie meine Lebenszeitabschnittsgefährtin trägst :devil:
 
Aber wenn man eine Erkenntnis von Gut und Böse gewinnen kann, setzt das denn nicht voraus, dass das Böse bereits existiert?
Zu diesem Nachsatz:
Könnte es nicht vielmehr so sein, dass das Gute schon da war und erst später hinzukam? Wie wäre es mit der christlichen Lehrmeinung der Allgüte und Ewigkeit Gottes vereinbar, dass das Böse auch Ewigkeitsstatus hat?
eine laienhafte Frage:

kann zur Erkenntnis die Abwesenheit von Gut ausreichen (die aber wohl theologisch ausgeschlossen ist), ohne dass es der Existenz des Bösen bedarf ?
 
Ich hätte mal eine absolut unphilosophische Frage/Idee zu der Gut/Böse Thematik. Bringt das Erschaffen des Guten nicht automatisch das Böse mit sich? Ich denke mir das eigentlich immer so, dass es vor dem "Guten" ja ein Normal gab. Durch das "Gute" wird das "Normale" aber nicht so bleiben, denn es ist ja nun schlechter als das "Gute" und damit wandelt es sich automatisch zum "Bösen". Immerhin gibt es ja nirgends das Normale, immer nur Gut oder Böse.
 
danke für die Antwort nur das bedeutet ja auch Luzifer ud mir wurde hier gezeigt das er so erst ab dem Mittelalter hieß
stellt sich mir nur wieder die Frage warum das Böse einen eigentlich positiven Namen trägt
und dann ausgerechnet Lichtbringer ,was man jaauch als "Erleuchter"
interpretieren kann
Müßte nicht eigentlich Gott ehr so heißen da er ja das Licht gebracht (erschaffen)hat
Im 2. Korintherbrief heißt es, Satan gebe sich selbst das Aussehen eines Lichtengels. (2 Kor 11,14)
 
Durch das "Gute" wird das "Normale" aber nicht so bleiben, denn es ist ja nun schlechter als das "Gute" und damit wandelt es sich automatisch zum "Bösen". Immerhin gibt es ja nirgends das Normale, immer nur Gut oder Böse.

genau das denke ich auch
damit einer besser (Gut) sein kann muß es immer einen geben der schlechter (Böse) ist
Daraus ergibt sich aber für Gott und Luzifer das Dilemma ,dass wenn einer den Kampf gewinnt und er den Gegner nicht nur besiegt sondern ihn auch noch vernichtet,der Sieger selbst nicht mehr exsistiert,da ja dann wieder alles normal wäre
 
Im 2. Korintherbrief heißt es, Satan gebe sich selbst das Aussehen eines Lichtengels. (2 Kor 11,14)

heißt es nicht auch(bin mir leider nicht sicher),dass Luzifer als er in die Hölle fuhr sein lichtes Anlitz verlor,demnach muß er ja eines besessen haben
 
genau das denke ich auch
damit einer besser (Gut) sein kann muß es immer einen geben der schlechter (Böse) ist
Daraus ergibt sich aber für Gott und Luzifer das Dilemma ,dass wenn einer den Kampf gewinnt und er den Gegner nicht nur besiegt sondern ihn auch noch vernichtet,der Sieger selbst nicht mehr exsistiert,da ja dann wieder alles normal wäre

Warum gesteht ihr diesem dualistischem System nur Ewigkeitsstauts zu?

Bringt das Erschaffen des Guten nicht automatisch das Böse mit sich? Ich denke mir das eigentlich immer so, dass es vor dem "Guten" ja ein Normal gab. Durch das "Gute" wird das "Normale" aber nicht so bleiben, denn es ist ja nun schlechter als das "Gute" und damit wandelt es sich automatisch zum "Bösen". Immerhin gibt es ja nirgends das Normale, immer nur Gut oder Böse.

Wer sagt denn, dass das Gute erschaffen ist? Gott ist ein unbegrenztes Wesen laut christlicher Lehrmeinung. Also ist er ewig. Allerdings ist er auch Allgütig. Also muss das Gute nach meinem Dafürhalten auch ewig sein. Das sind allerdings persönliche philosophische Folgerungen. Die offizielle theologische Dogmatik ist mir nicht in allen Einzelheiten bekannt.
 
Was meinst Du mit Erkenntnis?

Die Frage könnte ich zurückgeben, da ich nur zitiert habe, #29. :winke:

Oben war es auf "man" bezogen, also auf die Menschen, so habe ich es verstanden.

Das wäre aber eine schmale Betrachtung, wenn die Existenz (s.o.) der/einer Wahrnehmung bedürfte. Mir erschien es so, als würde die Diskussion oben über den Dualismus eng mit der "Unterscheidung", also einer Wahrnehmung verknüpft. Das leuchtet mir nicht ein. Bedarf es aber nicht der Unterscheidung (siehe #32), entfällt nach meinem Verständnis der Gegensatz.
 
Warum gesteht ihr diesem dualistischem System nur Ewigkeitsstauts zu?

Wer sagt denn, dass das Gute erschaffen ist? Gott ist ein unbegrenztes Wesen laut christlicher Lehrmeinung. Also ist er ewig. Allerdings ist er auch Allgütig. Also muss das Gute nach meinem Dafürhalten auch ewig sein.

Wenn das Gute ewig ist,falls es eine Ewigkeit gibt,muß das Böse auch ewig sein.
falls es eine wirkliche Ewigkeit gibt,was passiert wenn sich das Universum wieder zusammen sieht und Raum und Zeit nicht mehr exsistieren,gestehe ich dem dualistischen System auch Ewigkeit zu da alles Existente, auser der Raumzeit,immer einen Gegenpart hat
Licht-Dunkel
Gut-Böse
Oben -Unten
Arm-Reich
Materie- Antimaterie
um nur einige Beispiele zu nennen,alles Sein beruht auf Dualität,Singularität
gab es nur vor dem Urknall,wenn überhaupt,zumindest meinen das die Astrophysiker wie auch Hawking
 
Die Frage könnte ich zurückgeben, da ich nur zitiert habe, #29. :winke:

Oben war es auf "man" bezogen, also auf die Menschen, so habe ich es verstanden.

Das wäre aber eine schmale Betrachtung, wenn die Existenz (s.o.) der/einer Wahrnehmung bedürfte. Mir erschien es so, als würde die Diskussion oben über den Dualismus eng mit der "Unterscheidung", also einer Wahrnehmung verknüpft. Das leuchtet mir nicht ein. Bedarf es aber nicht der Unterscheidung (siehe #32), entfällt nach meinem Verständnis der Gegensatz.


Ah, jetzt wird es klar, Du meinst die Erkenntnis von Gut und Böse. Die Wahrnehmung halte ich aber in diesem Fall für wichtig, denn sie ist ein Ansatzpunkt. Allein durch losgelöste Reflexion (sofern es so etwas überhaupt geben kann) kommt man zu keinem Ergebnis - wenn man überhaupt zu einem befriedigenden Ergebnis kommen kann. Dass Dir das Ganze nicht einleuchtet, verstehe ich. Selbst bin ich auch noch sehr unschlüssig und denke, dass ich da noch einige Stunden drüber brüten muss.
 
Wenn das Gute ewig ist,falls es eine Ewigkeit gibt,muß das Böse auch ewig sein.
falls es eine wirkliche Ewigkeit gibt,was passiert wenn sich das Universum wieder zusammen sieht und Raum und Zeit nicht mehr exsistieren,gestehe ich dem dualistischen System auch Ewigkeit zu da alles Existente, auser der Raumzeit,immer einen Gegenpart hat
Licht-Dunkel
Gut-Böse
Oben -Unten
Arm-Reich
Materie- Antimaterie
um nur einige Beispiele zu nennen,alles Sein beruht auf Dualität,Singularität
gab es nur vor dem Urknall,wenn überhaupt,zumindest meinen das die Astrophysiker wie auch Hawking

Das sich zusammenziehende Universium gibt es in der christlichen Mythologie nicht. Ansonsten eine streitbare Frage.
 
Die Wahrnehmung halte ich aber in diesem Fall für wichtig, denn sie ist ein Ansatzpunkt. Allein durch losgelöste Reflexion (sofern es so etwas überhaupt geben kann) kommt man zu keinem Ergebnis - wenn man überhaupt zu einem befriedigenden Ergebnis kommen kann. Dass Dir das Ganze nicht einleuchtet, verstehe ich. Selbst bin ich auch noch sehr unschlüssig und denke, dass ich da noch einige Stunden drüber brüten muss.

Das ist der Nenner.

Zugespitzt (und den temporären Dualismus mal ausgeblendet): es bedarf doch wohl nicht der Wahrnehmung für die Existenz. Als Laie folgere ich weiter: wenn dieses keine Rolle spielt, bedarf es auch keines Gegensatzes.

Dazu könnte man auf den Höllensturz zu sprechen kommen: vorher bestand der Gegensatz ebenfalls nicht - und hinterher (nach dem Sieg Michaels ebenfalls nicht). Wie sollten diese beiden Zustände sonst erklärt werden können?
 
Das sich zusammenziehende Universium gibt es in der christlichen Mythologie nicht. Ansonsten eine streitbare Frage.

Aber es gibt einen Anfang (Urknall),wenn es einen Anfang gibt muß es nach unserem Verständnis der Welt auch ein Ende (Kollaps)geben.Anfang und Ende kennt auch das ChristentumNur das im Christentum Gott auserhalb des Ereignishorizonts steht
 
Aber es gibt einen Anfang (Urknall),wenn es einen Anfang gibt muß es nach unserem Verständnis der Welt auch ein Ende (Kollaps)geben.Anfang und Ende kennt auch das ChristentumNur das im Christentum Gott auserhalb des Ereignishorizonts steht

Nach unserem Verständnis der Welt. Es ist richtig, dass Gott für das Christentum außerhalb des Ereignishorzizonts steht, aber das ist doch kein Argument gegen die Ewigkeit.
 
Warum gesteht ihr diesem dualistischem System nur Ewigkeitsstauts zu?



Wer sagt denn, dass das Gute erschaffen ist? Gott ist ein unbegrenztes Wesen laut christlicher Lehrmeinung. Also ist er ewig. Allerdings ist er auch Allgütig. Also muss das Gute nach meinem Dafürhalten auch ewig sein. Das sind allerdings persönliche philosophische Folgerungen. Die offizielle theologische Dogmatik ist mir nicht in allen Einzelheiten bekannt.

ersetzen wir einfach "erschaffen" mit dem unbegrenzten, am Grundprinzip ändert sich doch dabei insoweit nichts, oder hab ich einfach nen Knick in der Logik? Das Grundproblem für mich ist einfach, wenn etwas "Gut" ist, dann muss dafür auch ein Gegenstück bestehen. Oder ist das Gute schon der Normalzustand, aber warum ist es dann Gut und nicht normal?
 
Wie kommst Du zu der Folgerung, dass der Dualismus bei Höllensturz nicht bestand?

Das war ungenau, ich meinte vor der Abtrünnigkeit, und vor dem Höllensturz.

Auf wen oder was hast du denn die Erkenntnis in #29 bezogen?

Das Grundproblem für mich ist einfach, wenn etwas "Gut" ist, dann muss dafür auch ein Gegenstück bestehen. Oder ist das Gute schon der Normalzustand, aber warum ist es dann Gut und nicht normal?
Ist das nicht menschliche Wahrnehmung?
 
Zuletzt bearbeitet:
ersetzen wir einfach "erschaffen" mit dem unbegrenzten, am Grundprinzip ändert sich doch dabei insoweit nichts, oder hab ich einfach nen Knick in der Logik? Das Grundproblem für mich ist einfach, wenn etwas "Gut" ist, dann muss dafür auch ein Gegenstück bestehen. Oder ist das Gute schon der Normalzustand, aber warum ist es dann Gut und nicht normal?


Worte sind Worte sind Worte... ;)

Wie sollen wir das mit Begriffen belegen in der Lage sein, wo wir in einer Welt leben, die Gut nur als Gegenpart zum Bösen kennt? Vielleicht ist der Gutzustand ja tatsächlich ein Normalzustand.
 
Das war ungenau, ich meinte vor der Abtrünnigkeit, und vor dem Höllensturz.

Auf wen oder was hast du denn die Erkenntnis in #29 bezogen?


Ist das nicht menschliche Wahrnehmung?

Die "Erkenntnis von Gut und Böse" war auf den Moment des Sündenfalls bezogen.

Der Sündenfall ist in unseren Gedanken eben durch die Wahrnehmung. Soll jetzt nicht heißten, dass das jemand beobachtet hat, sondern vielmehr, dass wir es durch unsere Sinne aufgenommen haben - also durch Lesen davon oder durch Hören desselben.


So, und jetzt lasse ich mir die ganze Chose noch einmal durch den Kopf gehen - gemütlich bei einer Runde Mahjong, um dem Troll noch ein wenig Futter zu liefern.
 
Zurück
Oben