Aber da wære ich fuer mehr Hintergrundinformationen dankbar.
Gruss, muheijo
Ein Beispiel für die Logistik gefunden: die 4. Armee
1. nach beendetem Aufmarsch für den Nachschub mit den Sammelstationen Bischofsheim/Bruchsal, Etappen-Hauptort Kirn
2. ab 13. August: Führung Eisenbahn-Etappenlinien vorwärts von Kirn-Türkismühle-Hermeskeil-Trier-Luxemburg.
3. ab 20. August: Führung Eisenbahn-Etappenlinien Bischofsheim-rechtsrheinisch Koblenz-Trier-Luxemburg-Kautenbach-Bastogne-Richtung Libramont
4. wegen schneller Wiederherstellung der belgischen Bahnen Neuordnung ab 25. August bei den Eisenbahn-Etappenlinien: Bastogne-Libramont-Richtung Bertrix mit Ausnutzung der 1-km-Bahn Palifeul-Bouillon-Sedan
5. Wegen Verschiebung der Armeen (2. Armee, 7. Armee) wurde Neuordnung ab 11.9. erforderlich, Eisenbahn-Etappenlinien nunmehr: Trier-Luxembrug-Libramont-Bertrix-Palifeul-Sedan. Nach Fertigstellung auch Bertrix-Carignan
Nachschubmengen:
Die 4. Armee hatte in ihren Etappenlinien mit rechtzeitg evakuiertem Material und zerstörten Betriebseinrichtungen zu kämpfen.
Minimum der Zuführung für diese Armee waren 300 Tages-Tonnen, ein Beispiel der logistischen Schwierigkeiten:
Lokomotiven und Waggons der bei Libramont ansetzenden Kleinbahn wurden herangezogen.
"Nach ihrem Eintreffen ließen sich täglich bis Balan trotz der Schwierigkeiten der Linienführung und Wasserversorgung bis zu zehn Kleinbahnzüge mit je 30 to Munition und Verpflegung befördern. Durch Einrichtung eines Kraftwagenverkehrs zwischen Balan und Sedan sowie eines Rollbahnpendelverkehres zwischen Sedan und Raucourt war unter Ausnutzung der sich hier anschließenden 80-cm-spurigen Kleinbahn vom 8. September ab die Vorführung des Nachschubes bis Bouziers möglich. Infolge der wenig leistungsfähigen Betriebsmittel und der recht ungünstigen Steigungs- und Krümmungsverhältnisse betrugen die auf der Kleinbahn bis Bouziers beförderten Nachschubmengen kaum 300 to täglich."
Feldeisenbahnwesen Band 1, Reichsarchiv, S. 93
Die Versorgung für die Westfront könnte man demnach für alle Armeen plus Suppengrün auf 5000 Tagestonnen veranschlagen, mit 100-200 km Abstand von den Endpunkten (Sammelstationen), also ca. 1.000.000 Tonnenkilometer täglich. Der Pendelverkehr außerhalb des Netzes wurde demnach nur an den kritischen Stellen eingesetzt. Die Bedeutung des Netzes wird auch durch folgendes unterstrichen:
a) Betonung des erbeuteten Materials, welches erst mit Eroberung von Gent und Ostende wesentlich anstieg: 2300 Lokomotiven und 110.000 Waggons (S. 86): Material sei minderwertig und reperaturanfällig
b) totale Überfüllung auf den Spitzenstrecken, Staffelung der Züge mit Reserve-Vorführungen
c) Aufstellung des Feldeisenbahn-Wesens (Ab Endpunkt Strecke in etappe bis zum Versorgungsziel) aus sofortigen Abstellungen der bundesstaatlichen Eisenbahn-Verwaltungen und Ministerium f. öffentliche Arbeiten:
- 36 Betriebskolonnen a 360 Mann, fähig jeweils zum Betrieb einer eingleisigen Rollbahn mit 50 km Länge
- 36 Baukolonnen a 100 Mann
- 18 Werkstattkolonnen zu je 120 Mann
- 12 Telegraphenbaukolonnen zu je 27 Mann (Eisenbahnbetrieb bedarf einer Nachrichtenstrecke!)
- 2 Maschinenamtskolonnen
- plus Nov.14: weitere 3 gemsiche Bau/Betriebskolonnen zu je 556 Mann.
Zusammen: 20.000 Mann
Nachtrag, um die Stärke der 4. Armee abzuschätzen (so ca. 150.000 Mann): bei Beginn des Vormarsches umfaßte die Armee 123 Btl., 39 Esk., 113 Batterien mit 646 Geschütze und 19 Pionier-Kompanien in folgender Zusammensetzung:
Armeetruppen (II.+III./7 mit 21-cm-Mörsern), Pio-Rgt. 30 mit 4 Kompanien, FEld-Flieger-Abteilung 6
VI. Armeekorps mit 11. und 12. ID,
VIII. Armeekorps mit 15. und 16. ID,
XVIII. Armeekorps mit 21. und 25. ID
VIII. Reservekorps mit 15. und 16. ReserveD
XVIII. Reservekorps mit 21. und 25. ReserveD
zusätzlich 49. gemischte Landwehr-Brigade