1.
Nachdem ja ein ganzes Genre dananch benannt ist, scheint es ja wichtig zu sein, vielleicht um mit mehr Action auch Männer anzulocken?
2.
Vermutlich reichte es dem Regisseur deshalb eben nicht, das Duell nur zu erwähnen, sondern man musste ihm eine ganze Szene widmen.
3.
Ich kann mich an Einzelheiten des Duells auch nicht mehr erinnern, grundsätzlich stände aber wohl zu erwarten, dass Brandon als Colonel (der mit Sir Middleton in Indien war) wohl über mehr Kampferfahrung verfügte und damit Willoughby überlegen sein sollte.
4.
... Es sollte also tatsächlich einer tätlichen Satisfication bedurft haben, diesen Makel von Eliza zu nehmen.
5.
So wie JA davon erzählt (Brandon druckst rum, Elinor vermutet mehr, Brandon bestätigt) war Brandon selbst das Ganze unangenehm und sogar peinlich. Das habe ich, um ehrlich zu sein, nie wirklich verstehen können. Wobei, waren Duelle nicht offiziell verboten, aber jeder wußte, dass es sie nach wie vor noch gab? Oder bin ich jetzt in der falschen Zeit?
1.
Weiß nicht. Also dafür war es zu wenig spannend. Jeder, der nun zumindest halbwegs kein Kulturbanause ist und sich zu einem solchen Film verlocken lässt, wird ja den Ausgang im Vorhinein schon ahnen.
Aber auch filmisch fand ich es nicht so ansprechend gemacht. Das Duell war ja einfach da, ohne größere Erklärung, Aufforderung etc. zu zeigen.
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Oder dem Drehbuchautor. Bei "Pride and Prejudice" von Andrew Davies (Drehbuch) sieht man ja auch eine Fechtszene, welche zwar mit der Handlung nichts zu tun hat, aber Darcy charakterisieren soll (ein Gentlemen lernt nunmal Fechten).
3.
Kann sein, muss nicht sein. Natürlich ist es verlockend, wenn man schon von Berufswegen so ein spitzes Ding mit sich rumträgt, den Gebrauch desselben auch zu erlernen. Andererseits war das im Kriegseinsatz quasi nicht nötig.
Dafür war das Duellieren unter Offizieren, nach dem Motto "die Klinge allein, reizt schon zur Gewalt", sehr üblich - viel verbreiteter als unter Zivilisten. Von daher gehörte es sich einfach, damit umgehen zu können, auch wenn ich auch schon mehrfach von Offizieren gelesen habe, die das Fechten nicht lernten (eben weil es militärisch wenig nützlich war).
4.
Hätte ich auch gedacht. Vielleicht war das auch Jane Austen zu brutal. Andererseits sah sie aber ein, dass Willoughbies Tat nicht mit einem "Du, Du, Du!" abgetan gewesen wäre. (Von daher ist er wahrscheinlich einer der ärgsten Bösewichte in ihren Romanen.)
Denk mal an "Pride and Prejudice". Da löste sie diese eigentlich für Wickham schwierige Situation ja auch reichlich undramatisch.
Denkbar wäre für mich, dass man ein Pistolenduell vereinbarte und einfach beide daneben schossen, was durchaus denkbar war. Das würde zumindest besser als bei einem Duell mit Degen den glimpflichen Ausgang erklären.
5.
Es gäbe mehrere Erklärungen dafür:
I) Es war ihm peinlich, weil er ihn nicht umgebracht hatte, was er sich vornahm.
II) Es war ihm peinlich, weil das ihn als brutalen Typ darstellte, der sich schlug. (In der BBC-Verfilmung guckt Brandon sowieso immer wie ein Schläger, finde ich.)
III) Es war ihm peinlich, darüber mit einem weiblichen Geschöpf zu reden, dem sowas nichts anging. (Duell als Privatangelenheit unter Männern.)
IV) Es war ihm peinlich, weil es gegen das Gesetz war, dem er als Soldat natürlich insbesondere verpflichtet war. Um so weniger Aufhebens deswegen gemacht wurde, um so besser war es und um so weniger gefährlich war es, dass es der Obrigkeit auffiel.
Grundsätzlich waren Duelle verboten. Ich glaube in Frankreich gab es ein Verbot schon im frühen 17. Jh.. Wobei in dem einen zeitgenössischen Roman dieses Verbot als Segen für Frankreich und einen besonders positiven Aspekt an Frankreich hervorgehoben wird.* Nichts desto minder scheinen sich mir die Franzosen sehr oft duelliert zu haben und die Verbote störten nur insofern, dass man dadurch entweder verhaftet wurde oder aber das Land verlassen musste.
Nicht geahndete Duelle aus England sind mir aber auch schon verschiedentlich untergekommen; wobei da die Frage immer danach wäre, ob die Gesetzeshüter denn davon erfuhren. Grundsätzlich waren aber scheinbar Duelle verboten, wenn sie auch nicht so hart wie Mord oder Totschlag bestraft wurden.
* Gemeint ist: Jean-Baptiste Louvet de Couvray "Les Amours du chevalier de Faublas" (1787)