Die Problematik der verschiedenen Betrachtungsrichtungen schleppen wir immer mit.
Aber genau hier sollte, meiner Meinung nach, der Diskurs weiter geführt werden, gerade die subjektiven Blickwinkel sollten gerade von den Wissenschaftlern als solche erkannt und dargestellt werden.
Ein gutes Bsp. für solche subjektiven Blickwinkel in der Archäologie der Kelten sind die Begriffe Fürstengrab und Fürstensitz, der Begriff wurde von Paulus 1889 (ungf.) geprägt und wird bis heute benutzt. Die Implikation daraus bedeutet das alle Bestattungen mit bestimmten Beigabensitten und -reichtum als Fürstengräber definiert werden, ob dies auch tatsächlich so war bleibt im Dunkeln.
Gerade der Glauberg zeigt m.E. das auch andere Deutungen möglich sind, F.-R. Herrmann bezeichnet ihn auch als das "Olympia des Nordens". Ich folgere daraus das es sich bei den Fürstengräbern nicht unbedingt um weltliche Herrscher gehandelt haben muss, im Moment die Lehrmeinung, sondern durchaus auch um Personen des religiösen Spähre, freilich ist das auch eine These, für die sich genauso viel Argumente finden lassen, wie für die These der weltlichen Herrscher.
Das Bsp. zeigt aber sehr deutlich wie gefangen wir alle in unseren kulturellen Traditionen sind.
Ich würde mir ähnlich wie in der Völkerkunde wünschen, dass sich die Historiker u. Archäologen auch darauf besinnen, den Wissenschaftler nicht als von Gottgegeben objektiv einzustufen, sondern eine Debatte anzustoßen wieviel pers., subjektive Meinung in unseren Ergebnissen vorhanden sind.
Stichwort Writing Culture Debatte:
Tobias Rees
Writing Culture - Sozial- und Kulturanthropologie -Confluence