Ich habe Den Geist so verstanden, daß er nach einer belastbaren Quelle gefragt hat; und die Belegpflicht an ihn zurück zu verweisen, ist dann natürlich ein Ausweich-Manöver; allerdings ist die Idee nicht schlecht, aber ich frage mich, ob ein solcher Beleg eventuell nicht die gebührende Anerkennung finden würde.
Was ich meine, will ich mit Hinweis auf den Ubier-Thread verdeutlichen, wo wir ja auch darüber diskutierten: Kelten oder Germanen?
Und ich persönlich fand es sehr interessant, wenn auch weniger aufschlußreich, daß die dem Laien zugängliche Literatur immer betont, daß es "germanische" Ubier waren - womit sie sich eben auf die schriftliche Überlieferung stützen kann. Wenn ich den archäologischen Befund, der dort ebenfalls diskutiert wurde, aber zusammenfassen müßte, deutet eigentlich alles auf "Kelten" hin. Daß heißt für mich als Laien eigentlich: Die Forschung ist sich nicht einig, wobei Forschung sich quasi aufteilt in Archäologie versus Althistoriker.
Daraus vorschnell den Schluß zu ziehen: es könnte sich um so etwas wie Kelto-Germanen - in einem dann leider nicht spezifizierten Sinne - handeln, erscheint mir trotz aller intuitiven Plausibilität wissenschaftlich nicht haltbar, da diese Schlußfolgerung auf einem Katergorienfehler basiert.
Nehme ich dann noch hinzu, daß der Begriff nicht einmal politisch unproblematisch ist, daß der Begriff gerade in suspekten Kreisen kursiert, ist mir mein dortiges Schwadronieren über "keltsierte Germanen" oder "germanisierte Kelten" jetzt sogar sehr peinlich :rotwerd: !
In den letzten Tagen kam mir schließlich die Frage in Sinn, ob die wissenschaftliche Forschung nicht gerade vielleicht wegen des rechtslastig populären Umlaufes des "Keltogermanen"-Konstruktes ein wissenschaftliches Raisonnieren lange Zeit gemieden hat, und eine "Nordwest-Block"-Hypothese daher ebenfalls bisher nicht sinnvoll in die wissenschaftliche Diskussion Eingang gefunden hat?