Simplicius
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Argument Sprache durch ein Zitat verdrängt.
Es ist spät, aber dazu sei nur kurz gesagt, daß die deutsche Sprache bis ins 18. Jahrhundert sogar in mehrere Schriftsprachen unterteilt war. So konkurrierten die hoch- und die oberdeutschen Schreibsprachen miteinander. Es wurde damals regelrecht darüber gestritten, welche Form nun das bessere Deutsch sei. Das Hochdeutsche setzte sich bekanntlich durch. Trotzdem sahen die Zeitgenossen das Deutsche als eine Sprache an, auch wenn diese regional und ideologisch sehr stark gespalten war. Ein Bayer sprach bayerisches Deutsch, ein Märker wieder ein anderes, und ein Franke sprach irgendwas zwischen Deutsch und komischen Würgelauten. Trotzdem wurden diese Varietäten als Teil einer einzigen Sprache verstanden.
Was genau soll an der Hanse ein Argument sein? Ja, es gab damals Wirtschaftsunternehmen. Und ja, diese Wirtschaftsunternehmen waren an, höre und staune, Gewinn interessiert. Und ja, diese Wirtschaftsunternehmen waren international. Und trotzdem deutsch. So wie auch heute BMW noch immer als Deutsche Firma gilt, obwohl sie international operiert, verkauft und in China produziert. Was genau das mit der Nation als solcher zu tun hat, erschließt sich mir nicht komplett.Argument Hanse durch eine deutsche Bezeichnung negiert.
Es gab während des Dreißigjährigen Krieges genügend Leute, die es kritisierten, daß Deutsche Deutsche abschlachteten, aber jede Partei sah sich im Recht. Das ist auch heute noch so. Und die Söldnernaturen der damaligen Zeit gibt es auch heute noch. Ich habe meinen Grundwehrdienst geleistet und kann mir daher erlauben zu sagen, daß heute niemand mehr aus Patriotismus in der Armee ist, sondern des Geldes wegen. Und wenn sie gedurft hätten, so wären einige meiner Kameraden zu den Engländern, Amerikanern oder Franzosen gegangen.Aber zum Pkt. des 30. jährigen Krieges und der Kleinstaaterei kommt müde oben angeführtes Zitat.
Äh, nichts. Genau deshalb habe ich auch geschrieben, daß es allgemein bekannt sei, daß dies so war. Trotzdem wußten die Fürsten, daß sie Deutsche waren, gleichgültig, welchen Thron sie in Beschlag nahmen. Der Existenz der deutschen Nation tut es keinen Abbruch, wenn der sächsische Kurfürst auf dem polnischen Königsthron hockt. Wenn ich könnte, wäre ich auch gerne König von England. Wären Sie deshalb kein Deutscher?Du sagst es: "Fürsten hatten immer zuerst dynastische Interessen".
Was bitte hat dies mit einem deutschen Gefühl zu tun?
Etwas Derartiges habe ich nie behauptet. Teilweise habe ich das Gefühl, daß Sie mehr hineinlesen, als drinsteht. Ich schreibe, daß die Deutschen im Mittelalter bereits eine nationale deutsche Identität hatten. Punkt. Wie wichtig diese Identität war, worauf sie sich stützte und wie sie mit Patriotismus/Nationalismus in Verbindung stand, sind wieder ganz andere Punkte.Überaus logisch noch dazu. Wenn also in späteren Zeiten das deutsche Gefühl "vorhanden aber durch andere Interessen zurückgedrängt" war, warum sollte ich dann annehmen, dass es im Mittelalter nicht mindestens genauso war?
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