Richtig. Aber die angewandte Methode muss für alle gleich gelten, sonst kannst Du sie vergessen. Du behauptest, weil die Quellen, die über Jesus berichten, zu jung seien, hätte Jesus nicht existiert. Dabei gilt für dich nur das physische Alter der Quellen, also die ältesten vorhandenen Überreste, nicht z.B. das Abfassungsdatum der Texte. Dabei hast Du Dich recht schnell zufrieden gegeben mit der Feststellung, dass viele Zeugnisse erst ca. 125 n. Chr. entstanden sind oder, dass die römischen Historiker angeblich nicht über Jesus berichteten. Du hast Dich aber nie gefragt, welchem Kontext die Textzeugnisse zuzuordnen sind.
Dass Tacitus' Texte z.B. physisch erst 700 Jahre nach ihrer Erstabfassung überliefert sind, oder dass die zeitgenössischen Alexanderhistoriker nur fragmentarisch in gut 300 jüngeren Texten überliefert sind, interessiert Dich dabei nicht. Hier hat deine Methode plötzlich keine Geltung mehr.
Richtig. Jesus wird dadurch nicht historisch, dass andere schlechter überliefert sind - wobei das "auch" recht relativ ist. Aber aus der Nichtanerkennung von Positiv"beweisen" kann man keinen Negativbeweis machen.
Du erkennst nicht an, dass die Existenz von einigen hundert Zeitgenossen Jesu, die man als Christen bezeichnen darf, Jesu Historizität beweist. Das ist akzeptabel. Inakzeptabel wird aber der Umkehrschluss und genau den ziehst Du.