Humangenetik, Polymorphie, Pigmentierung und Rassebegriff

Die Wissenschaftler sollten sich also wertungsfreie Begrifflichkeiten einfallen lassen. Das ist natürlich ein Prozess, der sich über Jahre und Jahrzehnte hinzieht. Ein Anfang wäre, dass man die Begriffe nicht mehr verwendet, oder falls doch, zumindest in Fußnoten auf die Problematik hinweist.
Du meinst Neusprech, wie im Roman "1984" von George Orwell. Ja, solche Ideen hatten schon andere. Zum Beispiel besaß das Wort Mauer in der DDR einen eigenartigen Beigeschmack. Dieses Wort war zwar nicht verboten, aber man überlegte sich schon, in welchem Zusammenhang man es aussprach. Flucht war auch so ein Wort, das man lieber nicht in den Mund nahm.
Damit möchte ich sagen, nicht Worte sind das Problem.
 
Ich wiederhole meine Aussage, die ich schon mehrfach angebracht habe, die aber bisher von den Rassetheoretikern hier immer ignoriert wird: "Die genetischen Unterschiede zweier Menschen einer Population sind zum Teil größer als die Unterschiede zwischen zwei Menschen unterschiedlicher Population."
Nehmen an dieser Diskussion hier tatsächlich echte richtige "Rassetheoretiker" teil?
Warum werden die nicht ausgesperrt?
Und was mich interessiert: bin ich ein "Rassetheoretiker"?
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in der Hoffnung, dass hier sachlich und ohne Gezeter weiter diskutiert werden kann:
Der genetische Befund sagt aber das Gegenteil, dass eben die Variation beim Menschen nicht all zu groß ist. (...) "Die genetischen Unterschiede zweier Menschen einer Population sind zum Teil größer als die Unterschiede zwischen zwei Menschen unterschiedlicher Population." Das würde nicht passieren, wenn schon Millionen Jahre Evolution zwischen ihnen liegen würde, spricht eher für weniger als 100.000.
Genau dieser Umstand, von dem die "Rassenlehre(n)" des 19. Jhs. und der ersten Hälfte des 20. Jhs. nichts wissen konnten, ist doch das Faszinosum unserer Diskussion: biologisch-naturwissenschaftlich sind die genetischen Unterschiede zwischen typischen Vertretern (ehemals isolierter) Populationen verschwindend gering, so gering, dass analog zur Vieh- oder Erbsenzucht die Aufteilung in "Rassen" unhaltbar ist. Dieser naturwissenschaftlichen Erkenntnis stehen zwei andere Umstände wie unbotmäßige Paradoxa gegenüber: einerseits dass entgegen der genetischen quasi-Uniformität die äußeren Merkmale von Populationen sehr auffallen, andererseits dass sich diese Merkmale offenbar zäh weiter vererben und sich nicht politisch korrekt innerhalb weniger Generationen nivellieren. Auch wenn es zuvor in anderen Beiträgen und Fäden schon erwähnt worden war: die nach Nordamerika verschleppten afrikanischen Sklaven bzw. heute deren Nachfahren sind sichtbar weder europäischer noch nordamerikanischer Herkunft. 300-400 Jahre scheinen also nicht auszureichen, um äußere Merkmale, die vielleicht ihre Ursache in selektiver Umweltanpassung haben, zu nivellieren. Noch kürzer ist die Geschichte der nordamerikanischen Chinatowns, deren Einwohnern man ihre asiatische Herkunft deutlich ansieht.

Nun mögen historische Zeiträume wie ein paar Hundert oder ein paar Tausend Jahre für den Geologen, Biologen, Evolutionsbiologen und Genetiker unerheblich sein - was aber nützt das einem zeitlich sehr begrenzten Menschenleben wie dem unseren jetzigen? Wir lesen z.B. bei einigen römischen antiken Autoren, dass die Kelten und Germanen groß, hellhäutig, gerne auch mal rotblond etc. waren - wie heute. Gut möglich wenn nicht gar wahrscheinlich, dass ein heutiger Einwohner von Dublin nicht anders ausschaut als ein Ire, der zu Caesars Zeiten seinen Acker bestellte. Bon, was sind für geologische und evolutionsbiologische Erkenntnisse schon läppische 2000 Jahre - für uns sind sie allerdings viel: ganze Weltreiche stiegen in diesem Zeitraum auf und gingen unter. Da fällt es schwer, die scheinbare Festigkeit von alltäglich sichtbaren Angelegenheiten (banal gesagt sieht Helmut Kohl nunmal sehr anders aus als Mao oder Idi Amin, und das gilt nicht nur für diese drei stellvertretend herausragenden Leute ihrer jeweiligen Population) als unerheblich zu begeifen. Wie es auch schwer fällt, sich vorzustellen, dass man gerade tief im Meer taucht während man am Rande der schwäbischen Alb spaziert: zwar weiß man, dass da mal ein Meer war, denn man findet zahlreiche muscheln und Ammoniten - aber deutlich näher ist einem doch, dass da vor langer Zeit mal die Römer waren und danach die Alamannen :)

Und dann kommt es noch kurioser, was die genetische Gleichartigkeit sämtlicher Populationen betrifft: Pygmäen ? Wikipedia Ganz offenbar ist die auffallend geringe Körpergröße bei zugleich etwas hellerer Hautfarbe nicht sonderlich geschickt als selektive Umweltanpassung zu erklären, da in denselben Gegenden auch andere Afrikaner seit langem (!) leben.

Das mag evolutionsbiologisch unerheblich sein - dennoch wird sich eine Pygmäengruppe, die sich in Paris oder Berlin ansiedelt, nach ihrem Umzug nicht über 1,80m große Enkelkinder freuen können (sofern sie keine familiären Bindungen mit Parisern oder Berlinern eingehen) Und wenn die das gerne hätten, so wird sie die biologische Erklärung "das wird schon, kein problem, in 50.000 Jahren isses so weit" nicht sonderlich trösten.

@YoungArkas
siehst du in diesem Beitrag irgendwo eine "Rassetheorie"?

Die Tatsache der sichtbaren*) und sich zäh weiter vererbenden (!) Unterschiedlichkeiten mag evolutionsbiologisch und genetisch unerheblich sein, aber das erklärt sie nicht (weder ihre Ursache(n) noch ihre Wirkung(en)) - und diese Tatsache lässt sich nicht wegdiskutieren. Welchen Namen man dafür wählt, um das zu beschreiben, ist zweitrangig so lange kein etwaiger Name (Phänotyp etc) auf- oder abgewertet wird. Selbstverständlich sind wir alle gleich, aber wir sehen halt nicht alle gleich aus - "so ist die Welt und war auch so" (Mörike)


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es gibt auch unsichtbare, wie Lactose-Intoleranz, Alkoholverträglichkeit
 
Zuletzt bearbeitet:
Dekumatland, ich will jetzt nicht deinen ganzen Post auseinandernehmen aber ich erkenne darin einen Logikfehler, vielleicht habe ich dich aber auch mißverstanden.
Mit deinen San in Paris scheinst du begründen zu wollen, dass die äußeren Unterschiede zwischen den Menschen sich durch die Anpassung an die Umgebung entwickelt haben. So verstehe ich auch dein Amerikabeispiel.
Das trifft aber nur auf einen kleinen Teil der Unterschiede zu, vieles ist Zufall.

Außerdem sind die von dir bemerkten, gravierenden Unterschiede vielleicht dein Optikproblem, weil du auf von dir gesuchte Unterschiede festgelegt bist und darauf achtest. (An der Stelle paßt der Spruch von der Schwangeren, die überall Schwangere registriert).
Die drei dicken, alten Männer Kohl, Mao, Amin haben nämlich unter anderem Blickwinkel optisch auch vieles gemeinsam.

Gerade jetzt bei der Fußball-WM beeindruckt mich immer das unterschiedliche Aussehen der Spieler, wenn die Kamera beim Hymnesingen die Spieler in den Focus nimmt. Die Spieler einer einzelnen Nationalmannschaft wohlgemerkt, die sich nach deiner Logik ja alle ähnlich sehen müßten.:winke:
 
vielleicht habe ich dich aber auch mißverstanden.
das wird´s wohl sein :) (in dem Wiki Link zu den Pygmäen ist zu lesen, dass Anpassung an die Umwelt womöglich nicht als Erklärung in Frage kommt)

Außerdem sind die von dir bemerkten, gravierenden Unterschiede vielleicht dein Optikproblem,
...du hast die Laktose-Intoleranz in der Fußnote gesehen? :winke:

Die drei dicken, alten Männer Kohl, Mao, Amin haben nämlich unter anderem Blickwinkel optisch auch vieles gemeinsam.
je nachdem, wie man es sehen, also optisch wahrnehmen will, gibt es gewiß auch viele viele, sogar genetische :yes: Gemeinsamkeiten zwischen den dreien =)
 
die nach Nordamerika verschleppten afrikanischen Sklaven bzw. heute deren Nachfahren sind sichtbar weder europäischer noch nordamerikanischer Herkunft. 300-400 Jahre scheinen also nicht auszureichen, um äußere Merkmale, die vielleicht ihre Ursache in selektiver Umweltanpassung haben, zu nivellieren. Noch kürzer ist die Geschichte der nordamerikanischen Chinatowns, deren Einwohnern man ihre asiatische Herkunft deutlich ansieht.

Und dann kommt es noch kurioser, was die genetische Gleichartigkeit sämtlicher Populationen betrifft: Pygmäen ? Wikipedia Ganz offenbar ist die auffallend geringe Körpergröße bei zugleich etwas hellerer Hautfarbe nicht sonderlich geschickt als selektive Umweltanpassung zu erklären, da in denselben Gegenden auch andere Afrikaner seit langem (!) leben.

Das mag evolutionsbiologisch unerheblich sein - dennoch wird sich eine Pygmäengruppe, die sich in Paris oder Berlin ansiedelt, nach ihrem Umzug nicht über 1,80m große Enkelkinder freuen können (sofern sie keine familiären Bindungen mit Parisern oder Berlinern eingehen) Und wenn die das gerne hätten, so wird sie die biologische Erklärung "das wird schon, kein problem, in 50.000 Jahren isses so weit" nicht sonderlich trösten.

Ok, ich weiß ehrlich nicht, auf was du hinaus willst. Wie soll man deine obigen Beispiele denn verstehen? :fs:
 
Wie gesagt, ich finde es ohnehin wenig zielführend ein offensichtliches Phänomen wegdiskutieren zu wollen. Schaut euch doch mal um auf der Welt. Ich finde diese Vielfalt durchaus sehr erfrischend und spannend.

Vielleicht liegt hier ja das Missverständnis? Vermischung vieler Eigenschaften führt nicht zu einheitlichen Eigenschaften, sondern zu Vielfalt. Wenn ich deine Argumente richtig verstehe gibt es Rassenmerkmale welche nicht weggehen, und dies sieht man daran, dass auch in durchmischten Gesellschaften große Unterschiede im Aussehen bestehen können. Aber durch die Durchmischung gehen ja keine Eigenschaften verloren, es gibt nur eine breitere Auswahl an Eigenschaften.
 
Vielleicht liegt hier ja das Missverständnis? Vermischung vieler Eigenschaften führt nicht zu einheitlichen Eigenschaften, sondern zu Vielfalt. Wenn ich deine Argumente richtig verstehe gibt es Rassenmerkmale welche nicht weggehen, und dies sieht man daran, dass auch in durchmischten Gesellschaften große Unterschiede im Aussehen bestehen können. Aber durch die Durchmischung gehen ja keine Eigenschaften verloren, es gibt nur eine breitere Auswahl an Eigenschaften.

Sehr gute Idee, das wird es sein.:yes:

Während die alten Rassentheoretiker in der U-Bahn noch immer bei schrägen Augen fragen: "Kommen Sie aus China oder Japan"? hat die Welt sich weitergedreht oder zurückgedreht, wie man es nimmt.
 
Während die alten Rassentheoretiker in der U-Bahn noch immer bei schrägen Augen fragen: "Kommen Sie aus China oder Japan"? hat die Welt sich weitergedreht oder zurückgedreht, wie man es nimmt.
und in derselben U-Bahn wird der jung-dynamische und strengstens politisch korrekte Genetiker zähneknirschend aber schweigend mitansehen, dass die unbotmäßige Natur die Vererbung äußerlicher Merkmale, die bei Ortswechseln gefälligst zu verschwinden haben, politisch unkorrekt in die Länge zieht... das wird ihn grämen, denn es gibt keine Rassen, was er beweisen kann, und er kann auch beweisen, dass die vermeintlichen Rassenmerkmale (Hautfarbe, Augenschnitt, Körpergröße, Laktoseintoleranz) Null und nichtig sind, ja dass die Wahrnehmung von angeblichen Rassen auf dumpfen Vorurteilen beruht: denn er kann vorrechnen, das sich alle diese Unterschiede zwischen den Populationen in einem so läppischen Minizeitrahmen wie 50.000 Jahren nivellieren, und dass sie statistisch im Genpool so minimal sind, dass man sie untern Tisch fallen lassen kann. Aber die dumpfsinnigen Altvorderen, die unbelehrbar von asiatischem, europidem, afrikanischem und sonstigem Phänotypus schwadronierten, was sollte er mit diesen anfangen? Ach, am besten akzeptierte man als jung-dynamischer und politisch korrekter Genetiker, dass einfach nur die aussterbenden Konsequenzen der hochmodernen Milieutheorie (sie waren so aufgewachsen und können nicht ander, der Apfel fällt ja auch nicht weit vom Stamm) noch schief auf Augen, Haut, Größe und Laktose glotzten, denn als jung-dynamischer und politisch korrekter Genetiker wußte man ja, dass man den Dingen naturwissenschaftlich auf den Grund gehen konnte: der Genpool eines Esels ist sehr verschieden von dem eines Homo sapiens. Da brauchte man ja weder das Vieh noch den U-Bahnfahrer ansehen, denn die Gensequenzen lagen ja bestens erforscht und entschlüsselt vor: der Mensch hat keine Eselsgene (jedenfalls meistens). In diesem Moment stupste jemand den Genetiker an: es war der Literaturdozent, ein Germanist, der immer an dieser Haltestelle einstieg; sie waren beide im selben Schachklub und Rotarier. Der Literaturfuzzi blickte sich im Meltingpott des U-Bahnwagens um, grinste und zitierte "alle Menschen werden Brüder" und der grimme alte Rassen-Phänotyp-Schwadroneur ergänzte "in fünfzigtausend Jahren" und ein Pfarrer - das auch noch! - frohlockte, dass der Herr restlos alle erlösen würde...
;):):)
difficile est saturam non scribere
 
Sehr gute Idee, das wird es sein.:yes:

Während die alten Rassentheoretiker in der U-Bahn noch immer bei schrägen Augen fragen: "Kommen Sie aus China oder Japan"? hat die Welt sich weitergedreht oder zurückgedreht, wie man es nimmt.

Was sollte man richtigerweise fragen?
 
und in derselben U-Bahn wird der jung-dynamische und strengstens politisch korrekte Genetiker zähneknirschend aber schweigend mitansehen, dass die unbotmäßige Natur die Vererbung äußerlicher Merkmale, die bei Ortswechseln gefälligst zu verschwinden haben, politisch unkorrekt in die Länge zieht...

Hast du die letzten Posts nicht gelesen, dekumatland? Wieso sollten sie bei Ortswechseln verschwinden?
Und warum sollte der "jung-dynamische und strengstens politisch korrekte Genetiker" deshalb mit den Zähnen knirschen?




.....denn er kann vorrechnen, das sich alle diese Unterschiede zwischen den Populationen in einem so läppischen Minizeitrahmen wie 50.000 Jahren nivellieren, und dass sie statistisch im Genpool so minimal sind, dass man sie untern Tisch fallen lassen kann.
Wie kommst du auf 50.000 Jahre? Die Menschen werden nie alle gleich aussehen, das taten sie weder vor 50000 Jahren, noch werden sie es in 50 Jahren tun. Nur die Merkmalschwerpunkte werden sich verlagern, wie sie es immer getan haben.


Aber die dumpfsinnigen Altvorderen, die unbelehrbar von asiatischem, europidem, afrikanischem und sonstigem Phänotypus schwadronierten, was sollte er mit diesen anfangen? Ach, am besten akzeptierte man als jung-dynamischer und politisch korrekter Genetiker, dass einfach nur die aussterbenden Konsequenzen der hochmodernen Milieutheorie (sie waren so aufgewachsen und können nicht ander, der Apfel fällt ja auch nicht weit vom Stamm) noch schief auf Augen, Haut, Größe und Laktose glotzten, denn als jung-dynamischer und politisch korrekter Genetiker wußte man ja, dass man den Dingen naturwissenschaftlich auf den Grund gehen konnte: der Genpool eines Esels ist sehr verschieden von dem eines Homo sapiens. Da brauchte man ja weder das Vieh noch den U-Bahnfahrer ansehen, denn die Gensequenzen lagen ja bestens erforscht und entschlüsselt vor: der Mensch hat keine Eselsgene (jedenfalls meistens). In diesem Moment stupste jemand den Genetiker an: es war der Literaturdozent, ein Germanist, der immer an dieser Haltestelle einstieg; sie waren beide im selben Schachklub und Rotarier. Der Literaturfuzzi blickte sich im Meltingpott des U-Bahnwagens um, grinste und zitierte "alle Menschen werden Brüder" und der grimme alte Rassen-Phänotyp-Schwadroneur ergänzte "in fünfzigtausend Jahren" und ein Pfarrer - das auch noch! - frohlockte, dass der Herr restlos alle erlösen würde...
;):):)
difficile est saturam non scribere
Den Rest mit Kirche, Eseln und Rotariern habe ich nicht verstanden.:S
 
und in derselben U-Bahn wird der jung-dynamische und strengstens politisch korrekte Genetiker zähneknirschend aber schweigend mitansehen, dass die unbotmäßige Natur die Vererbung äußerlicher Merkmale, die bei Ortswechseln gefälligst zu verschwinden haben, politisch unkorrekt in die Länge zieht... das wird ihn grämen, denn es gibt keine Rassen, was er beweisen kann, und er kann auch beweisen, dass die vermeintlichen Rassenmerkmale (Hautfarbe, Augenschnitt, Körpergröße, Laktoseintoleranz) Null und nichtig sind

Wenn der hellhäutige, 1,75 Meter große Nachbar in der U-Bahn einige Minuten nach dem Genuss eines Milchshakes seiner Laktaseintoleranz gar zu deutlichen Ausdruck verleiht, würde ich keine Fragen stellen, sondern mich in den nächsten Waggon begeben.
 
Was sollte man richtigerweise fragen?

Muß man etwas fragen und schon gar 'richtigerweise'? Es ist offenbar undenkbar, daß ein Mensch 'mit schrägen Augen' in Deutschland geboren ist - das führt wohl bei einigen Mitbürgern zu :eek: und :confused: . Dabei ist es noch nicht einmal eine neue Erscheinung - in Hamburg gibt es seit über 100 Jahren Familien chinesischer Einwanderer, also mittlerweile ca. in der fünften Generation. Was fragt man die denn so 'richtigerweise'? :pfeif:
 
Was sollte man richtigerweise fragen?
Das was man sonst auch sagt oder fragt, wenn einem in der U-Bahn langweilig ist und man ein Gespräch anfangen will.

Beliebte Themen sind das Wetter, die Fußball-WM oder man fragt, wo derjenige hinwill, was er heute vorhat, wenn einem das nicht zu persönlich ist.

Antwortet der Angesprochene, hat sich die Herkunftsfrage oft schon erledigt, dem Sprachstil kann man einiges entnehmen.
 
Hast du die letzten Posts nicht gelesen, dekumatland? Wieso sollten sie bei Ortswechseln verschwinden?
ich meine mich zu erinnern, dass in einer der verschiedenen Diskussionen zu dieser Thematik mal argumentiert wurde, dass sich z.B. die Hautfarbe von Zentralfrikanern nach einigen Generationen verlieren würde, wenn diese in einer deutlich kühleren Klimazone siedeln - die nordamerikanischen Nachfahren der grausam und verbrecherisch verschleppten und versklavten Zentralafrikaner bestätigen das bislang nicht.

möglicherweise aber gab es auch Gegenbeispiele? Ich fand auf die Schnelle nur eine Textstelle aus einem angeblich verdächtigen Werk der schöngeistigen Literatur, 1884 in Kanada und England, 1885 in den USA erstveröffentlicht:
"Oh, yes, this is a wonderful govment, wonderful. Why, looky here. There was a free nigger there from Ohio -- a mulatter, most as white as a white man. He had the whitest shirt on you ever see, too, and the shiniest hat; and there ain't a man in that town that's got as fine clothes as what he had; and he had a gold watch and chain, and a silver-headed cane -- the awfulest old gray-headed nabob in the State. And what do you think? They said he was a p'fessor in a college, and could talk all kinds of languages, and knowed everything. And that ain't the wust. They said he could VOTE when he was at home. Well, that let me out. Thinks I, what is the country a-coming to? It was 'lection day, and I was just about to go and vote myself if I warn't too drunk to get there; but when they told me there was a State in this country where they'd let that nigger vote, I drawed out. I says I'll never vote agin. Them's the very words I said; they all heard me; and the country may rot for all me -- I'll never vote agin as long as I live. And to see the cool way of that nigger -- why, he wouldn't a give me the road if I hadn't shoved him out o' the way. I says to the people, why ain't this nigger put up at auction and sold? -- that's what I want to know. And what do you reckon they said? Why, they said he couldn't be sold till he'd been in the State six months, and he hadn't been there that long yet. There, now -- that's a specimen. They call that a govment that can't sell a free nigger till he's been in the State six months. Here's a govment that calls itself a govment, and lets on to be a govment, and thinks it is a govment, and yet's got to set stock-still for six whole months before it can take a hold of a prowling, thieving, infernal, white-shirted free nigger, and --"
Pap was agoing on so he never noticed where his old limber legs was taking him to, so he went head over heels over the tub of salt pork and barked both shins, and the rest of his speech was all the hottest kind of language -- mostly hove at the nigger and the govment, though he give the tub some, too, all along, here and there. He hopped around the cabin considerable, first on one leg and then on the other, holding first one shin and then the other one, and at last he let out with his left foot all of a sudden and fetched the tub a rattling kick. But it warn't good judgment, because that was the boot that had a couple of his toes leaking out of the front end of it; so now he raised a howl that fairly made a body's hair raise, and down he went in the dirt, and rolled there, and held his toes; and the cussing he done then laid over anything he had ever done previous. He said so his own self afterwards. He had heard old Sowberry Hagan in his best days, and he said it laid over him, too; but I reckon that was sort of piling it on, maybe.
After supper pap took the jug, and said he had enough whisky there for two drunks and one delirium tremens.
aus: Literature.org - The Online Literature Library
ja, da tobt sich ein versoffener Rassist in wörtlicher Rede aus (es ist allerdings nicht der Autor, sondern des Icherzählers höchst problematischer Herr Vati)

sicher, die Menschen sehen alle verschieden aus, keiner gleicht dem anderen, und das war auch schon immer so - trotzdem erkennt man, auch ohne sprachliche Kommunikation, ob jemand asiatische oder afrikanische Vorfahren hat (auch wenn der betreffende z.B. in Berlin*) zur Welt kam.

sicher, die Rasseneinteilungen des 19. Jhs. werden von der modernen heutigen Biologie nicht bestätigt.

noch sicherer ist, dass auf- oder abwertende Zuschreibungen von Eigenschaften auf diese oder jene Population katastrophal falsch sind.

dennoch ist bislang keine rundum überzeugende Erklärung seitens der Biologie, Evolutionsbiologie und Genetik vorzufinden, welche die recht zäh sich weiter vererbenden Merkmale unterschiedlicher Populationen rundum erklärt. Das Beispiel indigener Pygmäenvölker spricht nicht gerade für eine Anpassung an die dortige Umwelt, weil dort auch indigene Afrikaner leben, die ganz und gar nicht die vererbte geringe Körpergröße aufweisen. Ich bin so wohlmeinend naiv, dass ich es für sinnvoller halte, auf eine wissenschaftliche Erklärung zu warten, anstatt eine Diskussion um die vorhandenen Merkmalsunterschiede zu ideologisieren.
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*) nebenbei bemerkt kamen vor 100 Jahren deutlich weniger Leute just in Berlin zur Welt, denen man afrikanische Vorfahren attestieren konnte - die Welt ist halt doch etwas mobiler geworden, die Gene halten da möglicherweise nicht Schritt
 
Die Tatsache der sichtbaren*) und sich zäh weiter vererbenden (!) Unterschiedlichkeiten mag evolutionsbiologisch und genetisch unerheblich sein, aber das erklärt sie nicht (weder ihre Ursache(n) noch ihre Wirkung(en)) - und diese Tatsache lässt sich nicht wegdiskutieren. Welchen Namen man dafür wählt, um das zu beschreiben, ist zweitrangig so lange kein etwaiger Name (Phänotyp etc) auf- oder abgewertet wird. Selbstverständlich sind wir alle gleich, aber wir sehen halt nicht alle gleich aus - "so ist die Welt und war auch so" (Mörike)
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es gibt auch unsichtbare, wie Lactose-Intoleranz, Alkoholverträglichkeit

Nochmal. Es wird doch nicht bestritten, dass Menschen unterschiedlich aussehen, dass es unterschiedliche Phänotypen gibt. Nur die Notwendigkeit, Menschen aufgrund ihres Phänotyps generell in Kategorien einzuteilen, erschließt sich nicht. Zumal die dafür herangezogenen Merkmale wissenschaftlich nicht zur generellen Kategorisierung taugen.

Wenn du das von dir genannte Merkmal Laktoseintoleranz zur Kategorisierung heranziehen würdest, müsstest du Südfranzosen und Massai, Süditaliener und amerikanische Ureinwohner, Finnen und Tutsi in eine Kategorie fassen. Das kann man gern zur wissenschaftlichen Untersuchung der Laktosetoleranz tun, allerdings nicht um Menschen generell in Rassen einzuteilen. Das Gleiche gilt für Hautfarbe, Körpergröße, Haarfarbe usw.

P.S. Und ja, ich kann einen typischen Afrikaner von einem typischen Europäer unterscheiden, aber darüber muss man doch nicht so vehement diskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal. Es wird doch nicht bestritten, dass Menschen unterschiedlich aussehen, dass es unterschiedliche Phänotypen gibt.
wieso "nochmal"?
sehe ich das etwa anders?
sicher, die Rasseneinteilungen des 19. Jhs. werden von der modernen heutigen Biologie nicht bestätigt.

noch sicherer ist, dass auf- oder abwertende Zuschreibungen von Eigenschaften auf diese oder jene Population katastrophal falsch sind.


hoffen wir, dass sich das, also die Tatsache der unterschiedlichen Phänotypen, plausibel erklären lässt, ohne dass irgendein ideologisches Zeugs unterstellt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
P.S. Und ja, ich kann einen typischen Afrikaner von einem typischen Europäer unterscheiden, aber darüber muss man doch nicht so vehement diskutieren.
das ulkige am mehrfach angeführten genetischen Argument (mehr Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Populationen als innerhalb einer etc.) ist doch, dass genau diese auch dir völlig selbstverständlich sichtbaren Unterschiede (ich habe sie als zäh weiter vererbt bezeichnet) zwar scheinbar weggerechnet werden (weil statistisch unerheblich), aber dennoch da sind und Anlaß zum nachdenken geben (wie kommt das? etc) --- dass Hautfarben, Körpergröße etc. unter vernünftigen zivilisierten Leuten keinerlei Rolle spielen, ist ja selbstverständlich.
 
Muß man etwas fragen und schon gar 'richtigerweise'? Es ist offenbar undenkbar, daß ein Mensch 'mit schrägen Augen' in Deutschland geboren ist - das führt wohl bei einigen Mitbürgern zu :eek: und :confused: . Dabei ist es noch nicht einmal eine neue Erscheinung - in Hamburg gibt es seit über 100 Jahren Familien chinesischer Einwanderer, also mittlerweile ca. in der fünften Generation. Was fragt man die denn so 'richtigerweise'? :pfeif:

Wenn ich mit so einem ins Gespräch geraten würde würd ich den auch irgendwann mal fragen von wo er oder seine Familie ursprünglich kommt.
So wie mich die Leute in China auch fragen von wo ich komme.
 
wieso "nochmal"?
sehe ich das etwa anders?

Ich glaube, es ist den meisten nicht klar, wogegen Du hier Satiren schreibst.
Den Abschnitt mit Kirche, Eseln und Rotariern habe ich z. B. auch nicht verstanden.
Ich weiß auch nicht, wie sinnvoll es ist, auf die populationsgenetische Weltformel zu warten, die rundum alles rundum überzeugend erklärt.
 
Ich weiß auch nicht, wie sinnvoll es ist, auf die populationsgenetische Weltformel zu warten, die rundum alles rundum überzeugend erklärt.

Brauchen wir die? Warum Menschen unterschiedlich aussehen, wissen wir doch.
Wir wissen sogar was über innere Unterschiede wie die "berühmte Lactoseintoleranz", die übrigens schwer auf dem Vormarsch ist. Da muß man nur ins Milchregal der Supermärkte gucken. Je älter ich werde, desto mehr L-intolerante Bekannte habe ich. In überalterten Gesellschaften mit gesteigertem Lattekosum scheint sich dein "rassetypisches" Merkmal sogar beim einzelnen Individuum zu verändern. Letzteres war jetzt Halbsatire, dekumatland, wahrscheinlich trifft das auf Rotarier nicht zu.:still:
 
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