Von Jagdflugzeugen, deren Entwicklung, Leistungen und Einsätze

Für die hier genannten Daten spricht meines Erachtens auch der zeitliche Verlauf der Weiterführung der Arbeiten an "Graf Zeppelin: ...

Am 30. Januar 1943 erfolgt ein neuer und nunmehr endgültiger Baustopp.
Angesichts dieser Terminlage ist eine Rückführung der T-2 schon 1941 sehr unwahrscheilich.

Die Passage im KTB der SKL Band 27 suche ich noch heraus und trage ihn nach. Die Datierung bei Prien ist ebenfalls eindeutig.

Dazu Lagevortrag Raeder bei Hitler, dem Eintrag im Kriegstagebuch vorausgehend:
"SKL legt nach wie vor auf Weiterbau Flugzeugträger besonderen Wert. Voraussetzung ... ist Bereitstellung ... der für Trägereinsatz notwendigen Flugzeuge. ... Die früher für Träger vorgesehenen Flugzeugmuster stehen nur in ganz geringen Stückzahlen zur Verfügung. Ihr Weiterbau oder Nachbau ist nicht möglich. ... Führer wünscht den Weiterbau des Flugzeugträgers und ist der Überzeugung, dass Luftwaffe zunächst mit adaptierten Flugzeugen [Anm: hiermit ist der Rück-Umbau der T-2 in T-1 gemeint] aushelfen kann."
Lagevorträge, Arbeitskreis f. Wehrforschung, S. 310.

Mit der weiteren "Behandlung" des Schiffes in 1942 muss das zeitlich auch nicht übereinstimmen. Probleme: Schweröllage, weder Werftkapazität noch personelle Kapazität für Weiterbau waren vorhanden (Lagevortrag Anlage 5 vom 17.6.1942).

Im März 1942 wird herausgestellt, dass die noch vorhandenen 50 T-2 nach Umbau nur für Vorerprobungen und Ausbildung, nicht für die Bestückung des Flugzeugträgers ausreichen (Lagevortrag, Anlage 2, 14.3.1942). Gleiches Problem am 16.4.1942, hier wird zusätzlich die Adaptierung von Bf 109 F vorgeschlagen.


Die ansonsten zuverlässigen Daten weisen hierzu aus:
Single engine fighters - 27.09.41
Single engine fighters - 28.06.41

27.9.1941: 25 Bf109 T-2 bei I./JG 77
24.6.1941: 29 Bf109 T-2 bei I./Jg 77

Die letzten 2 T-2 haben diese Gruppe (umbenannt in I./JG 5) im März 1942 verlassen, zwecks Abgabe an andere Verbände.
Flugzeugbestand und Bewegungsmeldungen, I./JG5

Tatsächlich tauchen einige Ts bei der IV./JG 5 in 1944 (Zugang 6) wieder auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit der weiteren "Behandlung" des Schiffes in 1942 muss das zeitlich auch nicht übereinstimmen.

Richtig.
Wenn die KM die "Graf Zeppelin" unbedingt fertigstellen wollte, hatte sie sicher ein Interesse daran, die einzigen vorhandenen Flugzeuge, die schnell auf Trägereinsatz rückgerüstet werden konnten, vor Schaden zu bewahren, also eine Rückführung aus dem Einsatzgebiet schon vor der Entscheidung über den Weiterbau des Schiffes zu erreichen.

Allerdings hat Hitler am 13. April 1942 bei der Entscheidung über den Weiterbau des Schiffes ausdrücklich befohlen, das Schiff mit Torpedoflugzeugen auszurüsten. Hierfür war zunächst die Fi 167 gedacht, aber das Flugzeug war weder fertig entwickelt, noch hatte es eine Waffenerprobung in der Rolle als Torpedobomber absolviert. Zudem hatte man wohl entschieden, dass diese Rolle nunmehr von der navalisierten Ju 87 übernommen werden sollte. Man findet jedenfalls in alliierten Quellen Hinweise auf eine Torpedoerprobung des einzigen Prototyps der navalisierten Ju 87 an der gemeinsamen deutsch-italienischen Torpedo-Trainigs-Schule Grosseto. Allerdings gehen diese Berichte auf Aussagen deutscher Kriegsgefangener zurück, die ihre Vernehmer häufig mit Phantasie-Erzählungen leimten (siehe die Berichte über Flug de Ju 390 V2 bis vor New York).

Jedenfalls hätte sich die KM schwergetan, diesen zweiten Führerbefehl bis zur Fertigstellung der "Graf Zeppelin" zu befolgen. Auch die Befürchtung 50 Me 109-T würden keinesfalls zur Ausrüstung des Schiffes aureichen, scheint ja schon anzudeuten, dass man kaum mit der rechtzeitigen Fertigstellung der anderen vorgesehenen Flugzeugtypen rechnete.

Also, unter all diesen Aspekten erscheint eine Rückführung der Me 109-T aus Kirkenes schon 1941, als auch die Entwicklungsarbeiten an der Fi 167 und der navalisierten Ju 87 eingestellt waren, sehr im Interesse der Seekriegleitung gelegen zu haben.
 
Fiat C.R. 42

fiat_cr42.jpg

In den 30er Jahren wurde von den Fiat-Werken eine Reihe von Doppeldeckerkonstruktionen herausgebracht. Diese liefen unter der Typenbezeichnung C.R. und endeten in der von Celestino Rosatelli konstruierten Fiat C.R. 42 Falco. Alle diese Maschinen zeichneten sich durch sehr gute Flugeigenschaften und eine hervorragende Manövrierfähigkeit aus. Besonders die C.R. 32 war in den 30ern oft der Höhepunkt von Luftfahrtschauen und Kunstflugvorführungen. Dieses Baumuster wurde dann auch im spanischen Bürgerkrieg eingesetzt. 1936 erschien die daraus abgeleitete C.R. 41, aus der man dann die C.R. 42 entwickelte, welche ab 1939 in die Serienproduktion übernommen wurde. Sie besaß alle traditionellen Baumerkmale ihrer Vorgänger, wurde jedoch aus modernen Werkstoffen gefertigt und erhielt eine Vielzahl technischer Verbesserungen. Sie blieb den ganzen Krieg über im aktiven Einsatz und wurde für vielen Aufgaben, wie Begleitschutz, Nachtjagd, Jagdbomber und Abfangjäger, eingesetzt. Die Bergleit- und Abfangjäger besaßen zuerst zwei, dann vier 12,7 mm Maschinengewehre von Breda-SAFAT. Als Jagdbomber trug die Maschine zusätzlich zwei 100kg Bomben unter den Tragflügeln. Insgesamt wurden 1781 Flugzeuge diesen Typs in den verschiedenen Varianten hergestellt. Die Produktion endete 1942.
In den Luftkämpfen bewährte sich der Doppeldecker recht gut, wobei er im Mittelmehrraum auf ältere Modelle und den britischen Doppeldecker Gloster-Gladiator traf. Als dann die Briten die Hawker Hurricane einzusetzen begannen, sank der Stern der C.R. 42, doch behauptete sie als Jagdbomber noch immer ihren Platz.
Eingesetz wurde die Fiat Falco auch in der Luftschlacht um England, wo sie mit 50 Exemplaren im Corpo Aero Italiano den Begleitschutz übernahm. Das endete mit einem Fiasko und die Italiener konnten keine Einsätze mehr über England fliegen.
Exportiert wurde die Fiat C.R. 42 nach Ungarn und Schweden.

Technische Daten:
Triebwerk: Sternmotor Fiat A74T1C 38 mit 626 kW Leistung
Höchstgeschwindigkeit: 441 km/h in 6000 m Höhe
Aufstieg auf 6000 m in 9,0 min
Gipfelhöhe: 10100 m
Reichweite: 780 km
Leergewicht: 1784 kg
Startgewicht: 2295 kg
Spannweite: 9,70 m
Länge: 8,26 m
Höhe: 3,05 m
Tragfläche: 22,40 Quadratmeter
 
Als dann die Briten die Hawker Hurricane einzusetzen begannen, sank der Stern der C.R. 42, doch behauptete sie als Jagdbomber noch immer ihren Platz.

Die italienischen Jagdstreitkräfte in Libyen/Ägypten 1940 hatten tatsächlich im Oktober 1940 eine zahlenmäßige Überlegenheit von 2 bis 3:1 gegenüber der RAF. Das sollte allerdings kaum eine Rolle spielen.

Die 4. Stormo hatte eine ganze Reihe von erfahrenen Piloten aus dem Spanischen Bürgerkrieg (9. Gruppo mit 73., 87., 96. Squad. sowie 10 Gruppo mit 84., 90., 91. Squad.) und war mit CR 42 ausgerüstet, die 2. Stormo (8., 13. und 151. Gruppo) mit CR 32. Die 23. Gruppo mit CR 42 wurde wegen der schweren Verluste ersatzweise im Dez. 1940 von Sizilien nach Libyen verlegt. Aus Belgien kam dazu die 18. Gruppo mit 83., 85., 95 Squadriglia und CR 42, die zuvor am Kanal einige Einsätze geflogen hatten.

Gegen die Hurricane waren die Flugzeuge weitgehend chancenlos, auch die erfahrenen Piloten konnten das nicht ausgleichen. Bis Januar 1941 waren Bardia und Tobruk gefallen, die 4. und 2. Stormo sowie die nachgeführten Verbände hatten große Verluste erlitten. Im Dez. 1940 wurden die ersten Fiat G 50 mit der 20. Gruppo aus Belgien geschickt, auch dieser Eindecker-Typ war den Hurricanes unterlegen.
nach Ring/Shores.
 
Die italienischen Jagdstreitkräfte in Libyen/Ägypten 1940 hatten tatsächlich im Oktober 1940 eine zahlenmäßige Überlegenheit von 2 bis 3:1 gegenüber der RAF. Das sollte allerdings kaum eine Rolle spielen.

Die 4. Stormo hatte eine ganze Reihe von erfahrenen Piloten aus dem Spanischen Bürgerkrieg (9. Gruppo mit 73., 87., 96. Squad. sowie 10 Gruppo mit 84., 90., 91. Squad.) und war mit CR 42 ausgerüstet, die 2. Stormo (8., 13. und 151. Gruppo) mit CR 32. Die 23. Gruppo mit CR 42 wurde wegen der schweren Verluste ersatzweise im Dez. 1940 von Sizilien nach Libyen verlegt. Aus Belgien kam dazu die 18. Gruppo mit 83., 85., 95 Squadriglia und CR 42, die zuvor am Kanal einige Einsätze geflogen hatten.

Gegen die Hurricane waren die Flugzeuge weitgehend chancenlos, auch die erfahrenen Piloten konnten das nicht ausgleichen. Bis Januar 1941 waren Bardia und Tobruk gefallen, die 4. und 2. Stormo sowie die nachgeführten Verbände hatten große Verluste erlitten. Im Dez. 1940 wurden die ersten Fiat G 50 mit der 20. Gruppo aus Belgien geschickt, auch dieser Eindecker-Typ war den Hurricanes unterlegen.
nach Ring/Shores.

Die Italiener hatten meines Wissens nach riesen Probleme mit ihren Motoren, speziell ihren Luftgekühlten Motoren, die leistungsmäßig eher ziemlich schwach waren, (man den denke an die Fiat G-50 Freccia und Macchi MC 200 "Saetta"). Als die Italiener dann die deutschen Daimler-Motoren in die Finger bekamen, und diese in Lizenz gebaut hatten, hatten sie auf einmal ganz gute Maschinen (Fiat G-55 "Centauro" und Macchi MC-202 "Folgore" und MC-205 "Veltro").

Ergo: Die Eindecker der Italiener waren aerodynamisch sauber ausgefeilt, hatten aber Probleme mit den Motoren.

Da kann ich doch glatt mal was über diese Maschinen reinstellen.

Macchi MC.202 ? Wikipedia
Fiat G.55 ? Wikipedia
Macchi MC.205 ? Wikipedia
 

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Die 4. Stormo hatte eine ganze Reihe von erfahrenen Piloten aus dem Spanischen Bürgerkrieg (9. Gruppo mit 73., 87., 96. Squad. sowie 10 Gruppo mit 84., 90., 91. Squad.) und war mit CR 42 ausgerüstet, die 2. Stormo (8., 13. und 151. Gruppo) mit CR 32. Die 23. Gruppo mit CR 42 wurde wegen der schweren Verluste ersatzweise im Dez. 1940 von Sizilien nach Libyen verlegt. Aus Belgien kam dazu die 18. Gruppo mit 83., 85., 95 Squadriglia und CR 42, die zuvor am Kanal einige Einsätze geflogen hatten.

Auch die Luftwaffe setzte die CR.42 ein. Ihr fielen bei der Besetzung Italiens 112 Maschinen dieses Typs in die Hände. Diese wurden hauptsächlich bei den Nachtschlachtgruppen (NSGr.) zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Zusätzlich zu diesen 112 Flugzeugen ließ die Luftwaffe noch weitere 150 Falcos in einer Nachtangriffsversion bauen und setzte diese bis in den Mai 1945 auch ein.

Es gab auch ein Experimentalmodell CR.42B mit einem 1010 PS starken DB-601-Reihenmotor, der dem Muster einen Höchstgeschwindigkeit von 520 km/h ermöglichte. Außerdem die Schwimmerversion ICR.42 und die CR.42CN mit zwei Suchscheinwerfern für den Nachteinsatz. Ansonsten unterschieden sich die Varianten hauptsächlich durch veränderte Bewaffnung.
 
Ich möchte mich mal auf die Italiener stürzen:

Fiat G.50 Freccia


g.50.jpg



Die Fiat G.50 wurde in den Jahren 1935/36 von Guiseppe Gabrielli konstruiert. Sie stellte die erste Maschine dar, mit der er die Tradition des Doppeldeckers brach. Jedoch bot sie viel weniger operatives Potenzial als die Hawker Hurricane oder Me 109. Der Prototyp der G.50 flog am 26. Februar 1937 zum ersten mal. 12 Exemplare wurden nach Spanien zum Einsatz geschickt. Trotz der Überlegenheit der Macchi C.200 Saetta entschied man sich für die Fiat, was ihr einen Auftrag von 200 Stück eintrug. Im November 1939 wurde die Fiat an die 51. Stormo ausgeliefert und bald darauf an die 52. Stormo. Als Italien in den Krieg eintrat, standen 118 Maschinen im Dienst. Im November 1940 wurden 48 Freccia nach Belgien verlegt, damit sie an den Luftangriffen gegen England teilnahmen. Sie wurden von deutscher Stelle jedoch hauptsächlich für Aufgaben der Überwachung herangezogen.
Im September 1940 kam eine verbesserte Version, die G.50bis, heraus. Diese besaß eine stärkere Panzerung für den Piloten und einen größeren Tank. Mit einer Bewaffnung von zwei 12,7 mm Maschinengewehren war sie jedoch hoffnungslos unterbewaffnet. Auch die Höchstgeschwindigkeit ließ sie keinen gleichberechtigten Gegner für die RAF sein.
Die Produktion belief sich letztendlich auf 245 Maschinen G.50 und 421 G.50bis. Dazu kamen 108 Exemplare des zweisitzigen Ausbildungsflugzeuges G.50B.
Die Fiat G.50 wurde außerdem an die kroatische und finnische Luftwaffe geliefert.
Die im Grunde gute und optisch ansprechende (persönliche Meinung) Konstruktion litt unter der zu schwachen Motorisierung. Die Brauchbarkeit wurde durch die G.55 Centauro, die aus der G.50 entwickelt wurde, bewiesen.


Technische Daten
Triebwerk: Sternmotor Fiat A.74 RC 38 626 kW
Spannweite: 10,73 m
Länge: 7,80 m
Höhe: 2,96 m
Leergewicht:1960 kg
Startgewicht: 2400 kg
Höchstgeschwindigkeit: 460 km/h in 4500 m Höhe
Gipfelhöhe: 10700 m
Reichweite: 672 km
Bewaffnung: zwei 12,7 mm Breda SAFAT
 
Erstmal vielen Dank für einen weiteren hervorragenden Beitrag von dir. Dann möchte ich an dieser Stelle noch ein paar Ergänzungen zu der G.50 anbringen.

Die größte Leistung dieses Musters sehe ich in der Tatsache, dass die Freccia den ersten Versuch der Italiener darstellte einen "modernen" Jagdeindecker in Ganzmetallbauweise mit einziehbarem Fahrwerk und geschlossenem Cockpit zu bauen.

Es gab auch noch eine ganze Reihe Prototypen, die auf der Basis dieser Maschine entwickelt wurden, zum Beispiel die zweisitzige G.50bis/A, die für den Einsatz auf Flugzeugträgern vorgesehen wurde. Bei dieser Variante wurde auch die Bewaffnung auf vier 12,7-mm-MGs verstärkt. Außerdem entstanden weitere Versuchsflugzeuge rund um deutsche und italienische Reihenmotoren herum, von denen allerdings keines die Serienreife erreichte.

Die dramatische Untermotorisierung der G.50 zeigte sich bereits im Rahmen des Einsatzes der Aviazione Leginaria im Spanischen Bürgerkrieg. In Kombindation mit der von Rurik genannten schwachen Bewaffnung und den schlechten Sturzflugeigenschaften erwies sich diese eigentlich wendige Maschine als das Todesurteil für viele italienische Piloten, als diese zum ersten Mal auf die Hurricanes der RAF trafen.
 
[
Ende 1943 hob dann endlich der erste Prototyp des Musters vom Boden ab und ab August 1944 erhielten die Kampfeinheiten dann die ersten Maschinen. In der Folge schossen die Produktionsziffern in die Höhe und am Ende des Krieges hatten 4848 das Nowosbirsker Werk verlassen.


Dazu ein Hinweis auf die Produktionsziffern der Yak-3 (1944-1945), die etwas zu hoch angegeben sind:
gebaut 1944: 1.340 und 1945: 1.016, zusammen 2.356.

Es gab allerdings bereits zuvor in 1941 eine "Yak-3" als Konstruktrion. Die Produktions der ersten Yak-3 (Jäger I-30) sollte im "Werk 81" - Moskau ab 1941 erfolgen. Dieses war die erste Verwendung des Namens, zur Produktion kam es nicht, da bereits Mitte 1941 die Entwicklung an der Yak-3 (2) begann.
Gordon, Soviet Airpower in World War II.
 
Dazu ein Hinweis auf die Produktionsziffern der Yak-3 (1944-1945), die etwas zu hoch angegeben sind:
gebaut 1944: 1.340 und 1945: 1.016, zusammen 2.356.
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Soviele hat ja der Hartmann alleine abgeschossen...:cool:

Spass beiseite, was war eigentlich der Grund der eklatanten Schwäche der russischen Luftstreitkräfte?

Noch im April 45 an der Oder haben sich die Deutschen respektabel gegen die Russen gehalten, obwohl die Unterlegenheit an Zahl "in der Luft" (Maschinen die mangels Sprit nicht starten, braucht man ja nicht zu zählen) mindest 20fach war.
 
Dazu ein Hinweis auf die Produktionsziffern der Yak-3 (1944-1945), die etwas zu hoch angegeben sind:
gebaut 1944: 1.340 und 1945: 1.016, zusammen 2.356.

Es gab allerdings bereits zuvor in 1941 eine "Yak-3" als Konstruktrion. Die Produktions der ersten Yak-3 (Jäger I-30) sollte im "Werk 81" - Moskau ab 1941 erfolgen. Dieses war die erste Verwendung des Namens, zur Produktion kam es nicht, da bereits Mitte 1941 die Entwicklung an der Yak-3 (2) begann.
Gordon, Soviet Airpower in World War II.

Das sind schon erheblich Unterschiede bei den Produktionsziffern. Ich habe jetzt auf die schnelle nochmals einige Quellen und Tante Wiki befragt, die nennen alle einheitlich die Zahl: 4848. Leider habe ich keine Werk über die sowjetische Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg in meiner Buchsammlung. Die Produktionszahlen habe ich aus Aerospace Publishing Ltd. (Hrsg.) (1992): Enzyklopädie der Flugzeuge, S. 98 und aus Lüdeke, Alexander (o. Jahr): Waffentechnik im Zweiten Weltkrieg, S. 250. Ich musste hier die Not zur Tugend machen und Standardwerke verwenden, da mir die Fachliteratur dazu fehlt. Es könnte sich hier ja um ein ähnliches Problem handeln, wie wir es bei der Ju 390 kennengelernt haben.
 
Spass beiseite, was war eigentlich der Grund der eklatanten Schwäche der russischen Luftstreitkräfte?

Noch im April 45 an der Oder haben sich die Deutschen respektabel gegen die Russen gehalten, obwohl die Unterlegenheit an Zahl "in der Luft" (Maschinen die mangels Sprit nicht starten, braucht man ja nicht zu zählen) mindest 20fach war.

Hartman selbst meinte immer wieder, dass es mangelnden Ausbildungsstand der russischen Piloten (mit Ausnahme der roten Garden) und an den anfangs mangelhaften Maschinen (z.B. I-16, MiG-1, eingeschränkt auch die LaGG-3 und die MiG-3). Außerdem setzte die Luftwaffe über den ganzen Krieg hinweg erfahrene Piloten an der Ostfront ein, die auch die Mängel der langsam veraltenden Bf-109 ausgleichen konnten. Hier wurde die Luftwaffe auch nicht (immer) mit dem Problem konfrontiert, das sie über den westlichen Kriegsschauplätzen hatte, nämlich, dass abgesprungene Piloten in Kriegsgefangenschaft gingen. An der Ostfront dominierten frontnahe Operationen bzw. über eigenem Gebiet, so dass evtl. abgeschossene Piloten sich häufig zu den eignen Linien zurück retten konnten und nicht in Kriegsgefangenschaft gingen wie über England.
 
aus Sowjetische Jagdflugzeuge von Wilfried Kopenhagen Seite165
Im Spätherbst1943 nahm das sowjetische Flugzeugwerk Nr.153 in Nowosibirsk die Produktion der ersten Jak 3 auf.Insgesamt sind bis Kriegsende 4560 Jak-3 und bis zum Auslauf der Produktion im Jahre1946 4848 Maschinen gebaut worden.
OT wegen des Erwerbes des Buches saß ich 1985 eine Woche im "Cafe Viereck" hatte das Buch über den Aerokurier bestellt,aber nicht gewußt ,dass das Buch vom transpress VEB Verlag für Verkehrswesen,Ostberlin versendet wurde.ich war zu der Zeit Groundcrew-Chief im JaboG 31 "Boelcke"
zu der Zeit noch Sonderwaffengeschwader,der MAD hatte dann ein paar Fragen an mich =)
 
Das sind schon erheblich Unterschiede bei den Produktionsziffern. Ich habe jetzt auf die schnelle nochmals einige Quellen und Tante Wiki befragt, die nennen alle einheitlich die Zahl: 4848.

Das Buch von Gordon ist aus 2008. Für seine Angaben (die sich allerdings auf den Zeitraum bis 30.4.1945 bezieht) beruft er sich im Vorwort u.a. auf die Archive der Yak Corporation, sowie auf russische Autoren Khasanov und Medved, Russian Aviation Reserach Trust.

Die ersten serienproduzierten Yak-3 werden am 1.3.1944 gemeldet. Produktion aus dem "Werk 292" - Saratov (wo gleichzeitig noch ein Monatsschnitt von 250 Yak-1 hergestellt wurde).

Die ersten Auslieferungen erreichten das 91. Jägerregiment im Juni/Juli 1944, bei der 2. Luftarmee. Die Flugzeuge wurden während der Lemberg-Offensive eingesetzt (431 Einsätze). Abschussmeldungen der Luftflotte sind- wie üblich - um einen mehrfachen Faktor überhöht.

Der Anteil der Yak-3 an der Gesamt-Produktion im Saratov-Werk stieg von 29% in Mai 1944 auf 100% im August 1944. Insgesamt brachte das Werk über 800 Yak-3 in 1944 heraus (von 1.340).

Korrektur zu oben: Die Produktionszahlen 2.356 beziehen sich auf den Zeitraum bis 30.4.1945 - Auslieferungen an die Jägerregimenter! Gordon gibt auf S. 190 die Kriegs- und Nachkriegs-Produktion insgesamt mit 4.848 an. Davon produzierte das Werk Saratov (Nr. 292) insgesamt 3.840 Stück. Es muss also einen weiteren Nebenstandort mit rd. 1000 Stück gegeben haben. 737 wurden nach Kriegsende (also ab August oder September 1945) ausgeliefert. Die Monatsproduktion April-August 1945 müßte also bei ca. 300-400 Stück gelegen haben.


Diese Angaben beziehen sich nur auf die Yak-3s (Jäger).
 
aus dem selben Buch und selber Seite wie in meinem vorigen Betrag
.....Zu dieser Zeit wurde dort(Werk Nr 153) noch die Jak-1Mgebaut.Da man im Konstruktionasbüro von Jakowlew auch streng auf eine günstigeTechnologie geachtet hatte,um den übergang in die Serienproduktion so einfachwie möglich zu halten,konnten bei gleichbleibendem Gesamtausstoß immer mehr Jak-3 ausgeliefert werden,während die Jak-1M nach und nach auslief.Auf diese Weise konnten noch Ende 1943 die ersten Maschinen zur Front gelangen.Bereits in......
 
Na, da gibt es wohl dann in den Zuordnungen eine Differenz:

hier findet man zB nur die Yak-3:

Aviation Plant #31 named after Dmitrov, Taganrog, MAP
Yak-3 1944: 498 units

Aviation Plant #292, Saratov, MAP, (former "combain" plant, aricrafts since 1925, converted to "aviation" in 1937)
Yak-3 1944: 1682 units

für Novosibirsk:
Aviation Plant #153, Novosibirsk Aircraft Production Association (NAPO), MAP
Yak-7, 465 units in 1944.
Yak-9, 5858 units in 1944.
Aviation Facilities

Für die Yak-3 werden dort möglicherweise auch 4.797 angegeben.
 
Na, da gibt es wohl dann in den Zuordnungen eine Differenz:
für Novosibirsk:
Aviation Plant #153, Novosibirsk Aircraft Production Association (NAPO), MAP
Yak-7, 465 units in 1944.
Yak-9, 5858 units in 1944.
Aviation Facilities

Für die Yak-3 werden dort möglicherweise auch 4.797 angegeben.

welche der "Quellen" nun recht hat kann ich nicht feststellen und will mich auch nicht festlegen
komisch ist allerdings bei meiner Quelle schon das in Novosibirsk die Produktion von Jak-1M auf Jak-3 umgestellt wurde,die Jak-7 war ja eigentlich eine Jak-1
das wwürde für deine Quelle sprechen andererseits stimmt bei meiner Quelle die Gesamtzahl der Jak-3 mit anderen Quellen überein,dann stehts wieder 1:1 so das ich wirklich nicht weiß welcher ich mehr glauben soll
 
für deine Quelle sprechen andererseits stimmt bei meiner Quelle die Gesamtzahl der Jak-3 mit anderen Quellen überein,dann stehts wieder 1:1 so das ich wirklich nicht weiß welcher ich mehr glauben soll

Gordon gibt die Gesamtzahl ebenfalls mit 4.848 an und differenziert an anderer Stelle nach den Baujahren. Die vorherige niedrigere Zahl bezog sich nur (sorry, Fehler meinerseits!) auf die Zeit bis 30.4.1945.
 
Gordon gibt die Gesamtzahl ebenfalls mit 4.848 an und differenziert an anderer Stelle nach den Baujahren. Die vorherige niedrigere Zahl bezog sich nur (sorry, Fehler meinerseits!) auf die Zeit bis 30.4.1945.

dann wahrscheinlich??? 1:0 für deine Quelle
aber ich arbeite am Ausgleich,kann aber was dauern da ich am WE keine Zeit habe :friends:
 
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