Hans forscht
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In deinem Beitrag sind noch einige Fehler drin, z.B. Jesus ist eben nicht nur Fürsprecher, sondern eine Erscheinungsform Gottes. Dass die Heiligen einschließlich der Gottesmutter nur Fürsprecher sind, erkennt man auch an den offiziellen Gebeten an diese Heiligen. So heißt es im Ave Maria: "bitte für uns Sünder!" und in den Litaneien auf Prozessionen heißt es "Heiliger XY, bitte für uns" und "alle Heiligen Gottes, bittet für uns!"
Eben das würde ich für zweifelhaft halten, wenn man nicht blindlings dem folgen will, was die kath. Kirche oder andere christliche Kirchen vertreten (siehe weiter unten).
Ich meine auch, daß die Frage, ob Maria in der katholischen Kirche nicht soetwas wie ein Nebengott niedrigeren Ranges ist, nicht erschöpfend mit Quijotes grammatikalischen Betrachtungen zu beantworten ist.
Kann denn die Wissenschaft, die sich außerhalb eines Glaubenssystems befindet mehr über den Gott eines Glaubenssystems wissen, als die Theologen dieses Glaubenssystems selbst? Das Dogma der einzelnen Religionen ist das was zählt, für den Historiker hat die Quelle vorrang, nicht die Spekulation.
Das bestreite ich entschieden. Die jeweiligen Kirchen mögen beantworten, was ihr jeweiliges Dogma oder ihr jeweiliger weitgehender Konsens sind. Das wäre dann eine Quelle. Das, was sie uns sagen, können wir aber durchaus prüfen. Z.B. auf den Aspekt hin, daß das Gebot, "du sollst keinen Gott haben neben mir" womöglich eher die Ursache für die Vorstellung von der Trinität ist, als daß es sich tatsächlich in der christlichen Mythologie um immer dieselbe Person handelt. (sorry, ich widerhole mich) Die Frage ist dabei halt der Maßstab. Wenn der Maßstab christlich ist (für uns als Europäer nicht gerade ungewöhnlich), kommt natürlich dabei heraus, das alles stimmt. Ich betrachte das lieber in Anlehnung an Macchiavelli, der meiner Erinnerung nach im Vorwort zu il principe sinngemäß sagt, die Struktur der Berge lasse sich besser vom Tal aus betrachten, so wie die der Täler besser von den Berggipfeln zu erfassen sei. Genauso verhält es sich mit einem Gedankensystem wie dem christlichen. Wer Unglauben und Zweifel mit seiner persönlichen Angst vor Hölle und ewiger Verdammnis verbindet, wird nicht leicht die grundlegenden Dogmen anzweifeln. Deshalb ist der Blick von innen zwangsläufig vernebelt.
Hier solltest Du Dich noch mal mit dem teleologischen Geschichtsbild der christlichen Kirchen (warum reduzierst Du städnig auf die Katholiken?!) auseinandersetzen: Demnach ist die Geschichte im wesentlichen vorbestimmt, es gibt nur einen Scheindualismus. Luzifer ist eben nur ein gefallener Engel, nicht gottgleich.
Nicht gottgleich, weil dies dem Dogma, es gäbe nur einen Gott, widerspricht. Ohne dieses Dogma, würde man ihn sicherlich als bösen Gott betrachten, vergleichbar den bösen Gottheiten in Religionen, die sich selbst als polytheistisch verstehen.
Die Vorstellung von er Vorherbestimmung prallt allerdings auf die Vorstellung vom freien Willen, als Vorausetzung der Sünde. Ich glaube zu dem Thema kann man wochenlang mit christlichen Theologen diskutieren und wird immer wieder Argumente für und wider finden.
Zack McKracken ist eine Computerspielfigur.
Das mag sein. Die Computerspielfigur hat aber wohl kaum Beiträge ins Forum gestellt, sondern jemand, der diesen Namen als Alias eingetragen hat, so wie in deinem Perso kaum don quijote stehen wird. Der betreffende Kollege erwähnte einmal, daß ihm Englisch viel flüssiger von der Hand ginge als Deutsch. Darauf bezog sich meine Anmerkung und darauf, daß der Schreiber für einen englischen Muttersprachler verdammt gut Deutsch schreibt, um dann geziehen zu werden, er solle gefälligst Rechtschreibregeln einhalten, wir seien hier ja nicht im Chat. Das fand ich ein bißchen daneben, auch wenn die spätere Schelte zu mangelnder Reflexion sich trotz des etwas argen Tons als inhaltlich leider weitgehend richtig heraustellte. Aber der Ton ist an der Musik nicht unbeteiligt.
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