Muspilli
Aktives Mitglied
Nun, das ergibt natürlich auch nur dann einen Sinn, wenn das Italische und das Keltische tatsächlich aus einer gemeinsamen Protofamilie stammen. Zu dieser würde das Germanische dann ja nicht gehören. Würde bedeuten, dass diese Proto-Gruppe sich bereits seperat vom Germanischen vom Indogermanischen getrennt haben müsste und dass sich später dann wiederum das Keltische und das Italische spaltete, was auch wiederum nicht von heute auf morgen passiert. In diesem Fall wäre der zeitliche Rahmen in dem sich Kelten und Germanen getrennt voneinander entwickelten immens.
Du bist also 1. der Meinung, daß sich eine italokeltische Sprachfamilie/Sprachgruppe isoliert hätte, die sich später spaltete. Daß das deine Meinung ist, habe ich nun verstanden; da du aber auch behauptet hast, daß "keltisch und italisch sehr eng miteinander verbunden sind und mit ziemlicher Sicherheit auch mal eine eigene Sprachfamilie bildeten", interessiere ich mich nach wie vor dafür
Du scheinst ferner 2. der Meinung zu sein, daß sich das Germanische zeitlich vor der Subdifferenzierung dieser italokeltische Sprachfamilie/Sprachgruppe herausgebildet hätte - somit beantwortest du meine Frage, was du damit meinstest, daß sich "Germanen und Kelten [...] also zu jener Zeit schon sehr sehr lange seperat voneinander weiterentwickelt" hätten. Allerdings umschreibst du auch jetzt den "zeitlichen Rahmen" als "immens".welche Historiolinguisten es sind, die zu dem ziemlich sicheren Ergebnis gekommen seien, daß das Keltische und Italische "auch mal eine eigene Sprachfamilie bildeten"
Während du also die thematische Frage dieses Threads dahingehend beantwortest, daß Germanen auf keinen Fall als noreuropäische Kelten anzusprechen wären, rechnest du bezüglich des zeitlichen Ansatzes nicht nur mit einer sprachlichen Ausdifferenzierung des Germanischen in einer sehr frühen, prähistorischen Zeit; mir schwant, daß du auch bei der Ethnogenese der "Germanen" mindestens an die Bronzezeit denkst, was sehr spekulativ wäre - vgl. die diesbezügliche Kritik auch Dieters Beitrag (http://www.geschichtsforum.de/621695-post77.html) in sprachlicher Hinsicht.