Dieter
Premiummitglied
Ich denke, solche teilweise an den Haaren herbeigezogenen "Parallelen" wird man zwischen zwei beliebigen Religionen finden.
Dass das Christentum etwas aus dem Mithras-Kult entlehnt hätte, habe ich bislang nicht gelesen. Es unterscheidet sich ganz im Gegenteil sehr stark davon und zwar sowohl in seiner sittlich-religiösen Ausrichtung als auch in seinen kultischen Praktiken. Eventuelle Übereinstimmungen würde ich wie hyokkose als zufällig bezeichnen, wie man sie bei allen großen Religionen findet.
Die Anziehungskraft von Mithras-Kult und Christentum war insofern sehr stark, als bei beiden Religionen nicht die alten verbrauchten römischen Staatsgötter im Zentrum standen, sondern der Erlösungsaspekt. Sowohl Mithras als auch der Christengott waren "Erlösungsgötter", zudem war der Mithras-Kult eine typische Mysterienreligion, in deren Geheimnisse man nur nach schweren und schmerzhaften Prüfungen über sieben Einweihungsgrade eingeführt werden konnte.
Lange Zeit war nicht ausgemacht, ob Christentum oder Mithrasreligion im Römischen Reich den Sieg davontragen würden, doch scheint das Christentum schließlich vor allem auch auf die Armen und Beladenen eine größere Anziehungskraft ausgeübt zu haben.