Christen haben den Trick drauf (...)
Dir ist klar, dass in Dtl. das letzte Mal, als jemand eine Glaubensrichtung so verallgemeinerte ein sehr dunkles Kapitel der Menschheits- und Nationalgeschichte begann?
Außerdem beantwortest du damit nicht wie von dir seit dem ersten Posting angeboten die aufgestellten Fragen.
Also weg von der Polemik, hin zu Antworten.
Nebenbei: Quelleninterpretation und Quellenkritik ist etwas komplizierter und wird im Kommunionsunterricht und, für die wirklichen Kirch- und Gemeindegänger auch immer mal wieder thematisiert, da wird also keineswegs etwas dargestellt, was man "besser weiß". Das Hauptthema ist, wenn Priester und ihre Gemeinden kommunizieren, der Glaube, nicht die Archäologie und auch nicht die Historie.
Wieso sind diejenigen, die auf den Zusammenhang des Christentums mit dem Kult des sol invictus hinweisen, gleich intolerant?
Dreh mir nicht das Wort im Munde rum. Ich habe nicht behauptet, dass alle, die jene Beziehungen sehen Intolerant sind, sondern das viele der Intoleranten gerne mit dieser Ähnlichkeit auf der Fahne gegen das Christentum wettern.
Also bitte keine Unterstellungen oder Polemik.
Natürlich stellt sich die Frage, warum eine Religion, die immerhin vor dem Christentum Staatskult im Römischen Reich war, so rasch und spurlos untergangen?
Rasch? Von den ersten Christen in Rom bis zur Staatsreligion sind es immerhin mehrere Jahrhunderte, das letzte staatliche Aufflammen des Polytheismus erfolgt mehrere Jahrzehnte nach der ersten Taufe eines Kaisers, der Dualismus, das nebeneinander Existieren ist in Briefen und Texten noch viele Jahre nach Theodosius zu finden.
Spurlos? In allen Staaten auf dem Territorium des ehemaligen Reiches finden sich Hinweise, von Fundamenten über Statuen bis hin zu fast unbeschadeten Heiligtümern. Gerade in Rom gibt es manche Katakombe, die einfach von den Christen irgendwann umgemünzt wurde (Synkretismus und Assimilation nennt sich das). Das Mithraeum von Krefeld-Gellep bspw. ist nicht verwüstet worden von irgendwelchen Christen, sondern scheinbar bereits im 2. (!) Jh.n.Chr. nicht mehr genutzt worden und zweckentfremdet. Der wichtigste Tempel der Mithrasanhänger in der colonia Heliopolis bließb bis ins 6. Jh.n.Chr. bestehen. Eigentlich hätte dies ja ein Hauptangriffsziel einer Kirche sein müssen, die einen anderen Glauben auslöschen will, und Spuren hätte man da nicht zurücklassen dürfen, oder?
Staatskult? Entschuldige bitte, aber das ist er erst unter Aurelian geworden (der SOL Kult, nicht Mithras), also beinah schon (um zwei oder drei Jahre verpaßt) im letzten Viertel des 3. Jh.n.Chr. Nur kurz darauf folgte Diokletian, und der bevorzugte Heroenkult und den klassischen Hauptkult des Iupiiter bzw. der kapitolinischen Trias. Deine spätere Behauptung, es müßten sich also abertausende Heiligtümer davon finden lassen ist reines Wunschdenken oder der Versuch etwas aufzubauen.
Auch nicht jedes reale Mithraeum oder Heiligtum verschwand dank religiöser Verfolgung. Wunderbar nachweisbar am Zerfall des Kolosseums und diverser Amphitheater in den Provinzen wie den Militärlagern. Was man nicht braucht, reißt man ab und verwendet es neu. Viel ist nur erhalten, weil es umgemünzt wurde oder darauf neu gebaut.
Und warum der alte Glaube ausstarb? Sicher nicht, weil man alle Gläubigen totgeschlagen hat. Der bärtige Iulian bspw. versuchte es ja noch einmal, fand aber im Volk keinen rechten Anhang.
Antwort - und ich kenne keine andere: durch die überaus grausame Repression der christlichen Kirche.
Genau das sind die Phrasen von denen ich deine Intoleranz bspw. ableite. Ein Thema starten, sich als informationswilliger Fachmann ausgeben und dann ein solches "Urteil" fällen, dass, wie gezeigt, zum einen eben nicht die gesuchte Antwort sein kann, weil die Fakten dagegen sprechen und zum anderen tausende von Ereignissen und Menschen unter einen Hut zwingt, den sie sich gar nicht so aufsetzen können.
Nur dadurch wurde der Raum frei für die christliche Staatsreligion, die so uendlich viel Schaden angerichtet hat.
Und hier geht es weiter. Gift und Galle aber keine Argumente.
Die Reihenfolge müßte jeden stutzig machen. Demnach, als Polytheismus und, deiner Ansicht nach, besonders der Mithraskult dominierten und demensprechend auch bei den Regierenden vorherrschend gewesen sein müssen, rotteten die Christen die andere Religion aus. Erst dann haben sie also die Macht übernommen und "so viel Schaden" angerichtet.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Christen im Einzelne, Christen im Namen des Glaubens und jede christliche Kirche für sich HAT Schaden angerichtet und Fehler begangen. Das gilt für jeden Menschen, jede Religion (und ihre Gemeinschaften). Aber ihr Tun und Wirken darauf runterzubrechen ist ... nunja, das habe ich ja bereits oben geschrieben.
Allerdingsnam die christliche Religion sehr viel vomMithraskult auf:
Den Sonnat als Feiertag (was sogar im Namen dokumentiert wird)
den 25. Dezember als Geburtstag des Mithras/Christus,
die Taufe,
das Abendmahl,
die Hierarchie in sieben Stufen,
überhaupt das Priestertum -
habe ich was vergessen?
Ähm, ja, und?
Manche Dinge sind von anderen Religionen übernommen und geändert worden. Hast du da bisher einen Widerspruch gehört? Oder einen Aufschrei des Entsetzens? Andere Dinge wurden nicht übernommen. WOW. Und das, wo es doch eine Zeit gegeben haben muß, von man gläubige Verehrung eben nur auf genau jene Weisen kannte...
Was bitte hat dies nun mit meinen / unseren noch immer nicht beantworteten Fragen zu tun?
Aus dem Judentum: nichts.
Eigene Beiträge: nichts.
Das ist das Christentum.
Nein, das ist deine Vorstellung und leider offensichtlich auch Darstellung davon. Sozusagen eine besondere Form des Antisemitsmus. "Die Christen sind schuld und schlecht und das Übel dieser Welt".
Die Inhalte, die jene von dir so angeprangerte christliche Lehre vom Judentum übernommen haben sind offensichtlich und von den ersten Schriften an nachgewiesen. Genauso wie die Auseinandersetzung großer christlicher Gelehrter mit klassischer und "zeitgenössischer" Philosophie, die dann in die Lehren einflossen.
Dazu müßte man aber vielleicht doch mal ein paar Bücher lesen, die nicht direkt wieder in aggressive Polemik verfallen.
Und genau solche Haspredigten, ohne Inhalt und mit offensichtlichem Halbwissen gespickt sind es, die Spalten, die man versucht zu schließen oder die zum Teil auch lange vergessen waren wieder vergrößern.
Für mich ist das auf einer Stufe, wie jene "Herren", die vor brennenden Asylantenheimen klatschen.