Dion
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Ja, dass das veränderte Klima die Ursache für die erste Migrationswelle war, ist mittlerweile keine Spekulation mehr. Aber auf welche Weise diese Steppenvölker bzw. –bewohner den Untergang des alten neolithischen Europas bewirkt haben sollen, ist umstritten:... so dass zusammenfassend aus diesen Faktoren zB Anthony, Bailey und andere die Meinung vertreten, dass klimatische Änderungen die primäre Ursache waren. Diese wurden von einer Umwälzung der Wirtschaft, kriegerischen Auseinandersetzungen wie auch "geplanten", organisierten und vollständigen Räumungen alter Siedlungen, und einer Migration besser angepasster, weil auf Herdenhaltung ausgerichteter "Steppenbewohner" begleitet.
1. Die einen sagen, die Steppenvölker wären den Alt-Europäern militärisch überlegen gewesen und hätten sie dadurch unterwerfen können, was in der Folge auch zu der Annahme der PIE-Sprache und sonstiger Kulte führte.
2. Die andern sagen, dass die Alt-Europäer keinesfalls so hilflos waren, schließlich hätten sie auch starke (Jagd)Waffen besessen – um einen Bären oder Auerochsen zu erlegen, braucht man das. Das Pferd wurde zu diesem Zeitpunkt von Kurganleuten noch nicht geritten und einen Pferdekampfwagen kann man nur im ebenen Gelände mit einigermaßen fester Bodenbeschaffenheit einsetzen, was es im damaligen Mitteleuropa kaum gab. Außerdem gab es wohl kaum einen Grund für Konflikte, es hätte ja genug Land für alle gegeben.
Für die erste These fehlen archäologischen Beweise. Und bei der zweiten These fehlen sowohl der Grund für die Sprachübernahme als auch für die nun veränderte Kultur. Warum sollten die Alt-Europäer nun befestigte Siedlungen auf den Höhen bauen, wenn sie nicht bedroht waren? Und andererseits konnten sie diese Bauweise nicht von den Steppenvölkern übernommen haben, denn die haben das selbst nicht gekannt, weil sie, wie in der Urheimat nördlich des Schwarzen Meeres, für ihre Herden freies, flaches Land brauchen.
Sehe ich das richtig oder gibt es inzwischen neue Erkenntnisse?